Bochum. Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben herausgefunden, dass die Dichte eines bestimmten Nervenzelltyps bei Menschen mit psychischen Erkrankungen, die an Suizid verstarben, im Vergleich zu Menschen, die an anderen Ursachen starben, erhöht ist. Das sogenannte „von Economo Neuron“ könnte also für die Produktion zu starker Gefühle verantwortlich sein.
Im Zentrum der Forschung steht der anteriore cinguläre Cortex (ACC), eine Struktur des Gehirns, die zum limbischen System gehört. Der ACC ist eine wichtige Schnittstelle bei der Verarbeitung komplexer Emotionen wie Scham, Schuld oder Ungerechtigkeit, bei der Entscheidungsfindung und bei der Verarbeitung körperlicher und seelischer Schmerzen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der ACC bei bei psychotischen Erkrankungen wie etwa Schizophrenien betroffen ist. Im ACC befindet sich das „von Economo Neuron“, das im Laufe der menschlichen Evolution an Größe und Zahl zugenommen hat. Es ist anzunehmen, dass dieser Zelltyp an der Verarbeitung komplexer Informationen samt emotionaler Vorgänge beteiligt ist.