Germanistik wählt neuen Fachschaftsrat

Beschweren ja, verändern nein?  Der Ärger unter den Studenten nach dem neuen Vergabeverfahren für die Seminarplätze war groß. Doch als am Dienstag eine Vollversammlung einen neuen Fachschaftsrat wählen sollte, war der Andrang sehr gering.

Nur 19 Germanistik-Studenten sind gekommen, um ihren neuen Fachschaftsrat zu wählen. Die neuen Vorsitzenden des Fachschaftsrates sind Grazia Minski (Erste Vorsitzende) und Martin Diekneite als Stellvertreter. Beide saßen auch schon im alten Fachschaftsrat. Die niedrige Wahlbeteiligung hat die neuen Vorsitzenden überrascht. „Es ist schon enttäuschend, dass sich der Protest vom März nicht in Motivation zur Mitbestimmung gewandelt hat“, sagt Martin.

Britta Dierich, Birte Meier und Grazia Minski (von links nach rechts) wurden in den neuen Fachschaftsrat der Germanistik gewählt. Fotos: Stefan Dierkes

Britta Dierich, Birte Meier und Grazia Minski (von links nach rechts) wurden in den neuen Fachschaftsrat der Germanistik gewählt. Fotos: Stefan Dierkes

Damals waren 80 Studenten zu einer Fachschaftsvollversammlung gekommen, um sich über die neue Seminarplatzvergabe zu beschweren. Die neue Regelung sah vor, dass die Germanistik-Studenten nur noch ein Seminar pro Modul belegen dürfen (pflichtlektüre berichtete). Und selbst das sollte nicht garantiert sein. Die neue Regelung hätte für viele Studierende bedeutet, dass sie ihre Regelstudienzeit zwangsläufig überschreiten, so die Befürchtung vieler.

Vier Ehemalige sind weiter im Rat

In diesem Konflikt stand der Fachschaftsrat dann zwischen Studenten und dem Germanistik-Institut. Der Druck, die richtige Entscheidung zu treffen, sei für den Fachschaftsrat immer größer geworden, sagt Grazia. Am 14. März löste sich der Rat dann auf – mit der Begründung: „Mitglieder des Fachschaftsrates wurden in der Ausübung ihres Amtes nicht mehr ernst genommen, dafür aber von Seiten der Hochschule massiv unter Druck gesetzt“, hieß es damals auf der Seite der Germanistik-Fachschaft. Nähere Erläuterungen dazu wollten die beiden neuen Vorsitzenden heute nicht geben.

Fünf Mitglieder des ehemaligen Fachschaftsrats traten bei der Neuwahl nicht mehr an, vier Ehemalige wollen sich trotz der Vorkommisse weiter engagieren. „Sonst hätte es gar keinen Fachschaftsrat mehr gegeben. Wir wollen jetzt die neuen Mitglieder einarbeiten, damit die dann unsere Arbeit übernehmen, wenn wir einmal gehen“, sagt Grazia.

Studenten klagen gegen Seminarplatzvergabe

„Wir wollen etwas ändern, deshalb engagieren wir uns“, ist der Tenor der neuen Mitglieder. Mit dieser Meinung stehen sie aber scheinbar alleine da. Außer den Kandidaten interessierte die Wahl nur eine Handvoll Studenten. Das Hauptanliegen der neuen Mitglieder: Sie wollen die Methode der Seminarplatzvergabe verbessern. Ein Anliegen, das eigentlich alle Germanistik-Studenten betrifft. Doch für viele hat sich die Situation zumindest in diesem Semester schon gelöst.

Viele freie Plätze: Nur 19 Germanistik-Studenten kamen am Dienstag zur Fachschaftsvollversammlung.

Viele freie Plätze: Nur 19 Germanistik-Studenten kamen am Dienstag zur Fachschaftsvollversammlung.

Denn viele Studenten haben mit Hilfe des Asta gegen die Seminarplatzvergabe geklagt. Alle Klagenden hätten daraufhin die Seminarplätze erhalten, für die sie sich beworben hätten, berichtet der Asta. Aber: Auch alle anderen Studenten, die zunächst keine Seminarplätze erhalten haben, würden diese bekommen, schreibt die Fachschaft auf ihrer Facebook-Seite.

Kein Nutzen, kein Protest

Für die neue Vorsitzende Grazia sind die erfolgreichen Klagen auch ein Grund für die geringe Teilnahme an der Fachschaftsvollversammlung. „Jetzt, wo die Studenten ihre Plätze bekommen haben, sehen sie vielleicht keinen Nutzen mehr darin, sich zu engagieren.“ Dabei hätten Fachschaft und Asta Werbung im Internet gemacht und  hunderte Einladungen verschickt, betonen die Verantwortlichen.

Zwar sind jetzt fürs erste die Probleme gelöst, doch Grazia schaut schon mit Sorgen auf die kommenden Semester. Mit Blick auf die doppelten Abiturjahrgänge müsse sich auf jeden Fall bei der Seminarplatzvergabe etwas ändern, fordert die neue Fachschaftsvorsitzende.

2 Comments

  • Michal Sobstyl sagt:

    Gut ,alles gut.

  • Tobi sagt:

    Na ist doch wunderbar. Alles, was man für ein erfolgreiches Deutsch-Studium in Dortmund braucht, sind Frusttoleranz, die Gewissheit, alle Module parallel zueinander zu besuchen und vor allem: eine gute Rechtsschutzversicherung. Dann ist doch alles geklärt und ich kann frohen Mutes mein Studium an der TU Dortmund beginnen.

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