Jedes Jahr am 23. April feiert der Deutsche Brauer-Bund den Tag des deutschen Bieres. Die Stadt Dortmund galt lange als Bierhauptstadt Europas. Bereits 1266 wurde die Bierproduktion in Dortmund erstmals urkundlich erwähnt. pflichtlektüre hat sich die Geschichte des Dortmunder Bieres angeschaut und fünf kuriose wie interessante Fakten über den beliebten Gerstensaft zusammengestellt.
Wer nach Dortmund kommt, erblickt schnell das Wahrzeichen der Stadt – das goldene U westlich des Hauptbahnhofs, das längst zum Symbol der Ruhrgebietsstadt geworden ist.
Architektonisch grundüberholt, ist das Gebäude heute das Zentrum für Kreative und ein beliebter Veranstaltungsort für Tagungen oder Ausstellungen – damals wie heute also einer der zentralen Orte das Stadt. Was nicht jeder weiß: Das mittlerweile denkmalgeschützte Bauwerk war von 1927 bis 1994 das Gär- und Lagerhochhaus der Union-Brauerei.
Europaweit führend in der Bierherstellung
Es erinnert an eine Zeit, in der Dortmund als Bierhauptstadt Europas galt. In den 50er- und 60er-Jahren wurden in den Großbrauereien rund 7,5 Millionen Hektoliter Bier im Jahr produziert. Nur in Milwaukee (USA) wurde noch mehr gebraut.
Es war bereits die zweite Blütezeit der Dortmunder Bierwirtschaft. Bereits 1477 gelang Dortmund zu Weltruhm, als das heimische Bier erstmals exportiert wurde. Als Mitglied des Hansebundes hatte es Dortmund leicht, sein Bier auch an Kunden im Ausland zu verkaufen.
Dortmunder Export einst beliebter als das Pils
Nachdem der Absatz für lange Zeit wieder eingebrochen war, ging es Mitte des 19. Jahrhunderts wieder bergauf mit der Brauwirtschaft. In ganz Deutschland wurde nun nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut, was die Nachfrage allmählich steigern ließ.
Dortmund wurde durch Kohle und Stahl zu einer Arbeiterstadt, in der Bier das bevorzugte Getränk war – und der Geruch der Brauereien sogar in der Luft lag. Vor allem das Dortmunder Export war beliebt: 1968 lag der Marktanteil von Exportbier in Deutschland bei 57 Prozent. Pils erreichte damals gerade einmal 19 Prozent. Mittlerweile ist es längst andersherum.
Sterbende Tradition
Noch 1972 belief sich die Zahl der im Brauwesen beschäftigten Arbeitnehmer in Dortmund auf 5747 Personen. Doch allmählich begann das Brauereisterben. Die Zechenschließungen der 1980er-Jahre führten zu Massenentlassungen und gleichzeitig zu einem Rückgang des Bierkonsums. Viele Brauereien mussten ihren Betrieb schließen. Seit 2005 produziert nur die Dortmunder Actien-Brauerei (DAB), unter anderem einige der früher in eigenständiger Produktion hergestellten Biere – ein klares Indiz für das langsame Sterben einer Tradition.
Fünf interessante Fakten zum Thema Bier: