RUB: Podiumsdiskussion bringt Latinumspflicht zum Wackeln

Am vergangenen Freitag haben die Studierenden der Ruhr-Universität Bochum mit Lehrbeauftragten und Bochumer Politikern über die Abschaffung der Latinumspflicht für Lehramts-Studierende diskutiert. Das Ergebnis: Die Pflicht braucht eine Reform.

In der Podiumsdiskussion stand erstmals die sogenannte „Latinumspflicht“ öffentlich an der RUB zur Debatte. Wer derzeit Lehrer  am Gymnasium oder an der Gesamtschule für Fächer wie Französisch, Englisch, Geschichte oder Philosophie werden will, muss erstmal sein Latinum ablegen. Dass die Sprache damit nicht nur für Unmut sorgt, sondern bei vielen Studierenden sogar die Studienzeit verlängere oder gar zum Abbruch des Studiums führe, hatte bereits vor einiger Zeit eine Resolution vom Asta der Ruhr-Uni-Bochum angeprangert.

In der Diskussion am Freitag wurde deutlich, dass nicht nur die Studierenden selbst die Anforderungen an die Lateinkenntnisse für zu hoch halten. Professor Reinhold Glei vom Seminar für klassische Philologie bemängelte, dass der Umfang und die Ausrichtung der Anforderungen derzeit wenig zielführend seien. Wie er sprach sich auch der Bochumer CDU-Landtagsabgeordneter Christian Haardt zwar gegen eine komplette Abschaffung der Pflicht aus, räumte jedoch ein, dass eine Reform der Anforderungen dringend nötig sei.

Der Bochumer Asta hat bereits einen Reformvorschlag zur Latinumspflicht vorgelegt. Dieser sieht vor, ein Modul in das Lehramtsstudium zu integrieren, in dem die Studierenden grundlegende Latein-Kenntnisse erwerben können. Der Arbeitsaufwand hierfür soll sich auf 25 bis 30 Semesterwochenstunden beschränken. Dieser Vorschlag erhielt in der Podiumsdiskussion viel Zustimmung – auf einen genauen Reform-Zeitpunkt wollten sich die Beteiligten jedoch noch nicht festlegen.

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