Hochschul-Experiment: Jura-Studierende gehen ins Gefängnis

Drei Tage und Nächte waren sie hinter Gittern: 70 Jura-Studierende haben sich in der vergangenen Woche samt Dozenten in ein Oldenburger Gefängnis einsperren lassen. Die Akademiker wollten am eigenen Leib erfahren, wie es ist, eine Freiheitsstrafe durchzustehen.

Am vergangenen Samstag durften die Studierenden ihre kleinen Gefängniszellen wieder verlassen. Mit ihren Professoren hatten sich die angehenden Juristen von Universitäten in Hamburg, Göttingen, Greifswald und Münster drei Tage zuvor freiwillig einsperren lassen. Das praktische Experiment sollte den Studierenden nahe bringen, wie es sich anfühlt, eingesperrt zu sein.

Auf acht Quadratmetern haben sie drei Tage lang geschlafen, sind aufs Klo gegangen und haben mit Gefängniskost vorlieb nehmen müssen. Nicht einmal das frühe Aufstehen um 6 Uhr morgens blieb den Test-Insassen erspart. „Man bekommt schon einen Eindruck, was hier den Alltag prägt: die Routine, die Langeweile, die Einsamkeit“, stellte Dennis Khakzad, ein Doktorand aus Greifswald, fest.

Ins Leben gerufen hatten das Projekt Professor Peter Wetzel aus Hamburg und der Leiter der Oldenburger Haftanstalt, Gerd Koop. Bislang ist es nach ihren Angaben bundesweit das erste Mal, dass Jura-Studierende den Haftalltag getestet haben.

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