Precious – Das Leben ist kostbar

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Am 25. März kommt der zweifach oscarprämierte Film Precious – Das Leben ist kostbar von Regiesseur Lee Daniels in die deutschen Kinos. US-Talkqueen Oprah Winfrey produzierte einen Film, der ganz ohne Stars auskommt.

Bedrückend: Mutter Mary in gewohnter Pose vor dem Fernseher

Bedrückend: Mutter Mary in gewohnter Pose vor dem Fernseher

Dunkel und stickig. Das Licht ist dämmrig und der Zigarettenrauch hängt in der Luft. So sieht es in Claireece „Precious“ Jones (Gabourey Sidibe) Zuhause aus. Precious ist 16 dunkelhäutig und fettleibig. Sie wächst im Harlem der späten 80er Jahre auf. Ihre Mutter lebt von der Sozialhilfe und hängt den ganzen Tag zuhause rum. Precious ist zum zweiten Mal schwanger. Das erste Kind ist geistig behindert und lebt bei der Großmutter. Nur wenn die Frau von der Sozialhilfe kommt, wird „Mongo“, wie das Kind von der Mutter genannt wird, geholt. Denn für die Sozialhilfe muss eine heile Welt vorgespielt werden. Precious besucht die neunte Klasse. Trotzdem kann sie weder lesen noch schreiben. In der Junior Highschool wird sie wegen ihres Aussehens geärgert. Kaum kommt sie nach Hause, wird sie von ihrer Mutter Mary (gespielt von US-Comedian Mo´Nique) rumkommandiert und aufs schlimmste beleidigt. Ihr Vater ist abgehauen. Früher misshandelte er Precious. Nun tut es die Mutter.

Um all das zu überstehen, flüchtet sich Precious in ihre eigene Welt und fantasiert in den Tag hinein.

Zum Hören: Precious träumt von einem besseren Leben

Engagiert: Lehrerin Ms. Rain gibt Precious neuen Mut (Fotos: Prokino Filmverleih)

Engagiert: Lehrerin Ms. Rain gibt Precious neuen Mut (Fotos: Prokino Filmverleih)

Ihre Mutter will, dass sie die Schule verlässt und auch Sozialhilfe beantragt. Doch Precious bekommt die Chance eine alternative Schule zu besuchen. Und die will sie nutzen. In ihrer neuen Schule bekommt sie Hilfe von der engagierten Lehrerin Ms. Rain (wunderschön Paula Patton). Sie lernt ihre Unsicherheit zu überwinden und macht sich endlich daran ihre Lese – und Schreibschwäche zu verlieren. Doch ihre Mutter legt ihr Steine in den Weg. Dank der Hilfe von Ms. Rain übersteht sie die Schwangerschaft unbeschadet und findet Freunde in der neuen Klasse. Ihr zweiter Sohn Abdul gibt ihr Kraft, ihr Leben zum Positiven zu wenden.

Fazit: Precious ist auf jeden Fall keine kurzweilige Unterhaltung. Dafür sind die schnell geschnittenen Bilder und die Tristesse zu stark. Die 16-jährige Precious zeigt die unglaubliche Kraft mit unertragbaren Situationen fertig zu werden. Die Schauspielerische Leistung ist überragend. Die Hauptdarstellerin Gabourey Sidibe war vorher völlig unbekannt und ist ein Naturtalent. Mo`Nique zeigte, dass sie auch in ernsten Rollen glänzen kann. Für ihre Darstellung der tyrannischen Mutter gewann sie den Oscar für die beste Nebendarstellerin. Selbst Mariah Carey zeigt in einer Nebenrolle, dass in ihr mehr schauspielerisches Talent steckt, als man nach „Glitter“ vermuten konnte. Lee Daniels gelingt eine einfühlsame Milieustudie des schwarzen Amerikas der 80er Jahre, die zum Nachdenken anregt.

Kinostart: 25. März 2010

Regie: Lee Daniels

Verleih: Prokino

Internet: http://www.das-leben-ist-kostbar.de/

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