Deutscher Weihnachtsmarkt in Kopenhagen

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Lebkuchenherzen auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt: Was als Touristenattraktion begann, zieht heute immer mehr Dänen an.

Echte deutsche Weihnachtsstimmung – das gibt es dieses Jahr auch in Kopenhagen. Im Herzen der dänischen Hauptstadt gibt es Currywurst und Glühwein – und die Dänen kommen in Strömen.

„Brötchen dazu?“, fragt der Verkäufer im Bratwurststand. Auf Deutsch natürlich. Der Kunde nimmt Brot zur Wurst und sucht sich danach einen Platz unterm Regenschutz. Klingt stark nach einem gewöhnlichen deutschen Weihnachtsmarkt – ist aber in Kopenhagen.

Der typische Duft von Glühwein, Grillgut und Süßigkeiten weht über den Højbro Plads, einen der belebsten Plätze in der Kopenhagener Innenstadt. Hier können Kopenhagener und Weihnachtstouristen zum vierten Mal „Deutsch’s Julemarked“ erleben. Wie der Name schon andeutet, ist der Markt von deutschen Einflüssen inspiriert. Die kleinen Buden sind Baumhäuser, die ursprunglich aus Deutschland kommen. Doch es gibt auch Läden mit Weihnachtstraditionen aus anderen Ländern in Europa.

Fast keine Weihnachstmärkte in Dänemark

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Glühwein ist auf einem deutschen Weihnachtsmarkt unverzichtbar. In Dänemarkt gibt es diese Tradition nicht.

„Es ist ein internationaler Weihnachtsmarkt, aber wir haben mehrere originale deutsche Läden, die Currywurst und Glühwein verkaufen. Sie sind klassisch deutsch,“ erzählt Michael Deutsch, der Hauptorganisator des Marktes. Sein Familienname „Deutsch“ gibt dem Markt seinen Namen. In Dänemark gibt es normalerweise keine Weihnachtsmärkte, die so groß sind wie in Deutschland. Man findet hier und da ein paar Läden, die Weihnachtsspezialitäten und vielleicht Tannenbäume verkäufen – vergleichbar mit Deutschland ist es aber nicht.

Der internationale Markt orientiert sich stark an deutschen Märkten, erzählt Michael Deutsch. Er selbst hatte vor vier Jahren die Idee, den Markt zu eröffnen. Heute ist der Erfolg groß,  mit fast 1,6 Millionen Gästen während der fast sechs Wochen, die der Weihnachtsmarkt läuft. „Die Feier des Weihnachtsfestes, wie wir es in der ganzen Welt kennen, stammt ursprunglich aus Deutschland. Deswegen war es klar, dass wir etwas ähnliches hier in Kopenhagen haben mussten“, sagt Michael Deutsch.

Schwedische Touristenbüros bieten bereits Ausflüge an

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Bratwurst, Krakauer, Currywurst: Nur die Preise verraten, dass diese Bild nicht in Deutschland aufgenommen worden ist.

Beim ersten Mal haben vor allem Touristen den Markt besucht, aber über Zeit haben sich auch die Kopenhagener zu dem Markt gewöhnt. „Als wir 2011 anfingen, waren 85 Prozent der Gäste Touristen und 15 Prozent Dänen. Heute gibt es 55 Prozent dänische Gäste“ erzählt er und sagt dazu: „In Schweden haben die Touristbüros sogar begonnen, Ausflüge hierher zu organisieren.“

Michael Deutsch hat Erfahrung damit, Trödelmärkte und Feste zu organisieren. Er hofft, dass der Markt in den folgenden Jahre weiter wachsen wird. Er sieht das Potential, mehr Verkäufer und mehr Gäste nach Kopenhagen zu locken.  „Ich habe eine Warteliste mit Verkäufern aus vielen Ländern, die gerne einen Platz hier haben wollen. Wenn ich 150 Plätze mehr hätte, konnten sie alle hier sein. Das habe ich leider nicht, aber ich versuche, noch ein Platz irgendwo in Kopenhagen zu finden, damit man genau wie in Deutschland von einem Weihnachtsmarkt zum anderen spazieren kann.“

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