
Foto: flickr.com/Karen Roe, Rafael Robles L, Lars Kasper, NASA Goddard Photo and Video; Montage: Marc Patzwald
Drei Zugpferde laufen nebeneinander her und ziehen den Wagen. So sieht die vor allem in Russland gängige Troika aus. Dieses Dreiergespann existiert im übertragenen Sinne auch in der aktuellen Euro Schuldenkrise, nur sind es hier keine Pferde, sondern drei Männer, die über Griechenlands Zukunft entscheiden.
In der deutschen Geschichte gab es schon einmal eine berühmte Troika. Die Politische Troika der SPD. Sie bestand aus Willy Brandt als Parteivorsitzenden, Fraktionschef Herbert Wehner und Kanzler Helmut Schmidt.
Drei Inspektoren hat man beauftragt zu entscheiden, ob Griechenland pleitegeht oder ob weitere Milliarden Euro den Staat unterstützen werden. Matthias Mors vertritt die Europäische Kommission, Klaus Masuch die Europäische Zentralbank (EZB) und Paul Thompson den Internationalen Währungsfonds (IWF).

Die Troika im ursprünglichem Sinne: Direkt gelenkt wird nur das Pferd in der Mitte. Foto: Pixelio/ Usteen
Die Vertreter reisen mit weiteren Experten nach Athen und überprüfen direkt vor Ort, ob der Staat wirklich alles tut, um den immensen Schuldenberg abzubauen. Wolfram Richter, Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Dortmund sagt, dass sich die Politik in einem Dilemma befinde. Unter dem öffentlichem Druck müsse sie handeln und durchgreifen.
Andererseits sei es für Griechenland unendlich schwer die Bedingungen zu erfüllen, erklärt Richter. „Die Politik möchte eine stärkere Koordinierung durchsetzen aber gerade am Beispiel Griechenlands sieht man, wie schwer ein Ansatz von gemeinsamer Steuerung funktioniert.“
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