Ayham’s Geschichte – das Leben eines weiteren Tagelöhners

„Gestern war ein guter Tag, denn ich habe eine Arbeit bekommen“, sagt Ayham glücklich. Der 52-jährige Bulgare kommt schon seit über 20 Jahren regelmäßig nach Deutschland. Seit seiner letzten Heimreise nach Bulgarien, ist es jetzt schon ein Jahr her. Ursprünglich kam er mit zwölf anderen Bulgaren hier her: „Wir alle kamen mit dem Bus und es war eine lange, anstrengende Reise.“

Von Sebastian James Brunt, Julia Bülling, Anna-Maria Kramer und Caroline Nagorski

Ayham wartet auf die nächste Arbeit

Ayham wartet auf die nächste Arbeit

In der Vergangenheit hat er oft versucht Asyl zu beantragen – jedoch ohne Erfolg. Während dieser Zeit hat er Deutsch gelernt. Neben Deutsch kann er auch noch einige andere Sprachen, wie Bulgarisch, Türkisch und Russisch. Aber seitdem Bulgarien 2007 Mitglieder der Europäischen Union wurde, braucht Ayham kein Visum mehr. Nun versucht er sein Glück als Tagelöhner in der Dortmunder Nordstadt.

Das Geld, das er hier verdient, schickt er seiner Familie, die in Plovdiv in Bulgarien wohnt. Als Teil der türkischen Minderheit in seiner Heimat, hat er keine Chance dort eine Arbeit zu bekommen, erklärt er uns. „Wenn du Nikolai oder Georgi heißt, dann hast du keine Probleme in Bulgarien. Wenn du allerdings Hassan oder Ali heißt, hast du keine Chance.“ Und auch wenn man eine Arbeit hat, ist der Lohn dennoch zu niedrig um eine Familie zu versorgen. Das ist der Grund warum sein ältester Sohn Deniz Bulgarien verlassen hat, um woanders einen Job zu bekommen. Zur Zeit, besucht der 25-Jährige seinen Vater hier in Dortmund. Hauptsächlich verbringt er hier seine Ferien, aber er möchte auch seinem Vater bei der Arbeit helfen. Normalerweise arbeitet Deniz in Paris für Gaz de France, eine der größten Erdgasversorger in Frankreich. Mit dem Geld, das er dort verdient unterstützt er seinen Vater. Für diese Unterstützung ist Ayham seinem Sohn sehr dankbar.  Als einer der Ältesten unter den Tagelöhnern, ist seine Chance eine Arbeit zu bekommen noch geringer. Die Miete für seine Wohnung beträgt 500 Euro pro Monat. Zu seinem Vermieter hat er kein gutes Verhältnis. Deshalb war er nicht bereit uns seine Wohnung zu zeigen, die er mit seinem Sohn und zwei weiteren Bulgaren teilt.

Inzwischen ist Ayham mit seinem Sohn nach Paris gegangen. Wann und ob er wieder nach Dortmund zurückkehrt bleibt ungewiss.

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