Der Numerus Clausus (NC) hat schon so manchen Interessenten einen Studienplatz ermöglicht oder verbaut. Fast jeder zweite Studiengang in Deutschland ist mit einem Numerus Clausus belegt. Was nicht jeder weiß: Meistens reicht es, sich einfach in einem anderen Bundesland zu bewerben. Denn dort gibt es teilweise erhebliche Unterschiede. Das geht aus dem Numerus-Clausus-Check des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Insgesamt 41,5 Prozent der Studiengänge in Deutschland sind mit einem Numerus Clausus versehen. Besonders schwer einen Studienplatz zu ergattern, ist es demnach in Hamburg. Dort sind durchschnittlich 72, Prozent der Studiengänge mit einem NC belegt. Auch in Bremen, Baden-Württemberg und dem Saarland haben es Abiturienten nicht leicht. Die meisten zulassungsfreien Studiengänge gibt es in Dortmund.
Anders dagegen sieht es in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen aus. Nirgendwo in Deutschland ist es leichter, einen Studienplatz zu bekommen. Fast 80 Prozent der Studiengänge haben hier keinen NC.
Bachelor oder Master – das ist die Frage
Ob ein Studiengang mit einem NC belegt ist, hängt auch davon ab, ob man sich für einen Bachelor oder einen Musterstudiengang bewirbt. In den meisten Bundesländern sind nämlich deutlich mehr Bachelor-Studiengänge mit einem NC versehen.
Auch hier liegt Hamburg mit stolzen 80 Prozent deutlich an der Spitze. Auch Bremen, Niedersachsen und Baden-Württemberg sind in dieser Hinsicht wieder vorne mit dabei. In Thüringen dagegen sind lediglich 14,6 Prozent der Bachelor-Studiengänge zulassungsbeschränkt.
Hat man den Bachelor einmal geschafft und will sich für den Master bewerben, ist es meistens deutlich einfacher. In acht Bundesländern liegt die Quote unter 30 Prozent. Nur in den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen liegt die Quote bei ca. 60 Prozent.
Unterschieden wird im Numerus-Clausus-Check des CHE außerdem zwischen Universität und Fachhochschule. Im Schnitt haben Fachhochschulen (45,8 Prozent) öfter eine Zulassungsbeschränkung, als Universitäten (40,1 Prozent).
Auch zwischen den verschiedenen Fächergruppen gibt es Unterschiede. Bewerber in den Rechts-, Wirtschaft- und Sozialwissenschaften haben es deutlich schwerer, als Bewerber in den Sprach- und Kulturwissenschaften.
Hier gibt es jedoch in erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern. Während in Mecklenburg-Vorpommern nur 6,9 Prozent der Sprach-und Kulturwissenschaften zulassungsbeschränkt sind, sind es in Hamburg 94,2 Prozent.
In Dortmund haben es Bewerber leicht
Wer denkt, nur die Bundesländer unterscheiden sich hinsichtlich der Numerus-Clausus-Quote, irrt sich. Auch die Städte innerhalb eines Bundeslandes haben unterschiedliche Anforderungen. In Dortmund ist nur ein Fünftel aller Studienfächer zulassungsbeschränkt, in Köln sind es rund zwei Drittel.
Eine gute Nachricht gibt es aber doch. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil zulassungsbeschränkter Studiengänge gesunken. 2013 waren es noch 45,5 Pozent aller Studiengänge.
Beitragsbild: Nina Louwen