Buchrückgabe: Automat statt Mensch

Seit dem Wintersemester 2011/2012 gibt es in der Zentralbibliothek der TU Dortmund ­zwei Rückgabeautomaten für ausgeliehene Medien. Damit sollen Studenten auch noch nach Mitternacht Bücher zurückgeben können.

Der Rückgabeautomat ist bereit für eine Ladung Bücher. Foto: Ramesh Kiani

Der Rückgabeautomat ist bereit für eine Ladung Bücher. Foto: Ramesh Kiani

Lange Warteschlangen in der Zentralbibliothek sollen in Zukunft der Vergangenheit angehören. Ein Schritt dafür waren bereits die eingeführten Ausleihautomaten im Juni 2010. Hinzu kommen jetzt zwei Rückgabeautomaten. Bibliotheksbenutzer legen die Bücher einzeln in den Mund des Geräts, der Automat scannt den Code und schluckt das Buch. Danach gibt es einen Rückgabezettel.

Zunächst werden die Rückgabeautomaten in einer zweiwöchigen Testphase genutzt. In dieser Zeit helfen Bibliotheksmitarbeiter den Benutzern. Die Rückgabeautomaten sind in diesen zwei Wochen nur während der Arbeitszeiten der Mitarbeiter in Betrieb, von Montag bis Freitag bis 19 Uhr und Samstag bis 16 Uhr. Nach dieser Probephase, wenn alles gut funktioniert, werden die Automaten während der gesamten Öffnungszeiten der Bibliothek bis ein Uhr nachts nutzbar sein. Diese Rückgabeautomaten gelten nur für die Bücher, die aus der Zentralbibliothek ausgeliehen werden und nicht aus den ­Bereichsbibliotheken.

Automatisierung billiger als menschliche Arbeitskräfte

Menschliche Arbeitskräfte, wie zum Beispiel Studenten, sind für diesen Arbeitsbereich nicht vorgesehen. Ute Engelkenmeier von der Zentralbibliothek der TU Dortmund begründet es damit, dass späte Arbeitszeiten nicht angenehm seien. Die körperlichen Belastungen für Mitarbeiter seien zu groß. Außerdem sei eine Automatisierung der Bibliothek günstiger als menschliche Arbeitskräfte.

Bücher auf dem Weg in die Regale. Foto: Ramesh Kiani

Bücher auf dem Weg in die Regale. Foto: Ramesh Kiani

Wirtschaftsinformatikstudent Thomas hat den Rückgabeautomaten zum ersten Mal benutzt: „Ich finde das neue System gut, weil es schneller ist und man nicht lange warten muss, um die Bücher zurückzugeben.“ So sieht das auch Linda. Sie studiert Erziehungswissenschaften. Jedoch seien die Ausleihautomaten zu umständlich, weil oft die Karte nicht funktioniere und es Problem gebe, sagt sie.

Automatisierung auch in Bochum

An der Ruhr-Universität Bochum stehen die Ausleih- und Rückgabeautomaten seit 2010. Mit der Verlängerung der Öffnungszeiten entschieden sich die Bibliotheken der Unis in Bochum und Dortmund ein neues System aufzubauen. Die Bibliotheken finanzieren die Automatisierung selbst.

Uta Müller von der Bochumer Universitätsbibliothek erklärt, dass vor der Ausleihe und Rückgabe an beiden Seiten immer lange Schlangen gestanden hätten. Die Automatisierung helfe, dass die Benutzer nicht lange warteten. Wie in Dortmund geplant, können laut Uta Müller Studenten außerhalb der Arbeitszeiten der Mitarbeiter die Bücher ausleihen oder zurückgeben.

Buchboxen in Duisburg-Essen

An der Universität Duisburg-Essen gibt es keinen automatischen Service. Aber in den Fachbibliotheken der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sowie der  Sozial- und Wirtschaftswissenschaften stehen Buchrückgabeboxen, um Wartezeiten zu vermeiden. Mit diesem Service sind Benutzer selbst verantwortlich und bekommen keinen Rückgabezettel – im Gegensatz zu den anderen Universitäten.

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