Schwitzen, Stöhnen: Sommer!

Semesterferien – eigentlich denkt man an einen chilligen Nachmittag im Freibad, einen Kurztrip an den Strand oder an eine Grillparty am Wohnheim. Aber der Alltag sieht gerade anders aus.  Auch bei Temperaturen um die 35 Grad muss gelernt und gearbeitet werden. An den Unis stehen zum Beispiel noch Klausuren an.

Matthias (25) muss sich erst mal entspannen. Er hat am Montagmorgen bei 29 Grad eine Klausur geschrieben. Vom heißesten Sommerwochenende davor hatte der angehende Wirtschaftsingenieur nichts. Die Klausuren stehen an und da gilt es, statt in der Sonne zu liegen nun zu pauken, bis der Arzt kommt. In seiner WG in Dortmund hat er gegen die Hitze zwei bis dreimal am Tag geduscht, viel Eis gegessen und die Südseite der Wohnung kaum genutzt. „Die Versuchung nach draußen zu gehen war ganz schön groß. Aber jetzt hab ich den Klausurstress fast überlebt. Ein kaltes Getränk, die Füße im Sand und Freunde um mich herum im Sonnendeck sind die richtige Belohnung „, sagt Matthias.

Die Ärzte der Bundesanstalt für Arbeitsschutz empfehlen, sehr viel zu trinken. Dabei ist es besser, normales Wasser oder Früchtetee ohne Zucker zu trinken. Und wer eine Klausur schreibt, sollte besonders gut ausgeschlafen sein, denn die Hitze macht schneller schlapp. Ein Leistungsabfall durch die Hitze sei aber nicht nachzuweisen, sagen die Ärzte. 

Hitzekoller in der Bibliothek

Der Ort des Lernens und des Schwitzens: die Bibliothek.

Der Ort des Lernens und des Schwitzens: die Bibliothek. Fotos: Anne Schwedt

Die meisten Studenten meiden bei den Temperaturen die Bibliotheken. Manche vermuten, dass es dort am wärmsten ist: „Wenn ich mir vorstellen muss, oben im dritten Stock der Zentralbibliothek zu lernen, bekomme ich einen Hitzekoller“, sagt Studentin Simone Weiß. Falls sie unbedingt in die Bibliothek gehen müsse, setze sie sich in die Kellerräume. Da seien die Temperaturen auszuhalten.

Das Thermometer zeigt die Realität: Im obersten Stock sind es zwar 31 Grad, aber die Luft ist im Vergleich zum Treppenhaus angenehmer. Dort scheint die Luft noch drückender zu sein, als sie schon ohnehin ist. Deshalb ist die 1,5 Literflasche Wasser vom Discounter ständiger Begleiter von Studenten.

Die Mitarbeiter der Bibliothek helfen sich da anders aus: Die Frauen sitzen im Sommerkleid neben dem Ventilator und freuen sich auf den Feierabend. Im Eingangsbericht sind es ja auch „nur“ 27 Grad.

Der heißeste Ort ist in der EF50

Ilka Winterfeld trotzt der Hitze im Büro.

Ilka Winterfeld trotzt der Hitze im Büro.

Aber es gibt ja noch Menschen, die es wärmer trifft: Im fünften Stock der EF50 sitzt Ilka Winterfeld. Die 29-jährige Diplom-Rehabilitationspädagogin arbeitet in einem 8 qm großen Büro. Die rechte Jalousie funktioniert, die linke nicht. Es ist zwar gegen 11.30 Uhr „nur“ 32 Grad. Die gefühlten 40 Grad und die stickige Luft machen Ilka Winterfeld aber nichts aus: „Wir bekommen hier ordentlich was zu trinken. Ich hab mir zwei Wasserkästen gebunkert. Natürlich ist es ziemlich stickig, aber es ist endlich Sommer und darüber sollte man sich freuen. Ich hab es lieber stickig, als dass mir hier durch die undichten Fenster kalter Wind durchweht.“

Abkühlung – nur wo?

Es ist eigentlich ein Ort, an dem man sich nur ungern aufhält: die S-Bahn Haltestelle. Nun sieht es anders aus: Wer der Hitze entkommen will, ist hier richtig, denn das Thermometer zeigt nur 25 Grad an.

Die besten Dinge zum Abkühlen gibt es im Sonnendeck oder in der Mensa: Eis oder Wassermelonen sind auch erfrischender als die S-Bahn Haltestelle.

1 Comment

  • Lena sagt:

    Hey, süßer Beitrag.. vorallem über Frau Müller… Ich danke auch für die Zusammenstellung der Liste, ab wieviel Grad der Arbeitgeber aktiv werden muss. ich weiß, was das vor allem heisst, wenn er nicht aktiv wird. Ich arbeite in einem Labor für Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Fassade ist voll verglast und im Sommer kann es da recht heiß werden. Bisher gab man uns im Sommer nur ein Wasser-Zerstäuber !? Aber vielleicht sollten wir auch endlich unseren Betriebsrat gründen 😉

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