Einen Tag lang Student sein – Die Dortmunder Hochschultage 2012

Ein Bericht von Henrike Fischer

Überfüllte S-Bahnen, langes Anstehen in der Mensa, Studenten, die in Vorlesungen auf dem Boden sitzen müssen – Das alles erinnert sehr an die Semesteranfangszeit. Diesmal ist der Grund für den Uni-Andrang aber ein ganz anderer: Abiturienten aus dem ganzen Ruhrgebiet belagern die TU – vor allem mit jeder Menge Fragen.

Die Studienberatung der FH-Dortmund war ebenfalls auf dem TU-Campus vertreten Fotos: Henrike Fischer

Die Studienberatung der FH-Dortmund war ebenfalls auf dem TU-Campus vertreten Fotos: Henrike Fischer

Wer heute Morgen in die Uni kam, wunderte sich wahrscheinlich über viele ratlose Gesichter und über Fragen, die man sonst nur Anfang des Semesters hört. Wie man zum IBZ kommt, zum Beispiel, und ganz wichtig, wann die Mensa öffnet. Doch die Ratlosigkeit hat einen Namen: die Dortmunder Hochschultage 2012. Bereits zum zweiten Mal öffnet die TU Dortmund  ihre Türen für interessierte Schüler und Fast-Abiturienten. Für sie bedeutet das: Entweder normal zur Schule zu gehen oder Infoveranstaltungen der Uni besuchen. Da fiel wohl manchem die Wahl nicht schwer.

Einen Tag lang wie ein richtiger Student fühlen – die TU machte es möglich: Mit über 270 Veranstaltungen, Beratungsgesprächen, Führungen und Workshops sollten die angehenden Studenten bestmöglich über die Dortmunder Hochschulen informiert werden. Und das ist noch nicht alles: Einige Fakultäten bieten den Schülern zusätzlich an, ausgewählte Veranstaltungen aus dem regulären Vorlesungsverzeichnis zu besuchen. Besonders gefragt waren aber die Informationsveranstaltungen zum Lehramtsstudium und von den Kulturwissenschaften. Wer hier einen Platz erhalten wollte, musste schon früh da sein. Ansonsten blieben nur noch Sitzplätze auf dem Fußboden oder lange Schlangen bis in den Flur. Bei wem dann noch immer kein Studentenfeeling aufgekommen ist, konnte dies bei einer kostenlosen Fahrt mit der H-Bahn und einem Mensaessen nachholen – natürlich zu Studentenpreisen.

Doch nicht nur die TU Dortmund war an den Hochschultagen beteiligt. Auch andere Dortmunder Hochschulen wie das IT-Center Dortmund (ITC), die „International School of Management“ (ISM) oder die Fachhochschule Dortmund (FH) öffneten ihre Türen. Im Mensafoyer der TU berieten einige Vertreter der Hochschulen die Schüler über Angebote ihrer jeweiligen Hochschule. Die Studienberatung der FH Dortmund erhoffte sich von den Hochschultagen vor allem viel Resonanz. „Die Schüler können sich von vornherein ein Bild über die Uni machen und sich besser orientieren. Dadurch können sie dann langfristig ihr Leben planen!“, sagt Jana Kielstein von der FH Dortmund.

Welcher ist der richtige Weg? Die Hochschultage sollten zukünftigen Abiturienten eine Orientierung bieten

Welcher ist der richtige Weg? Die Hochschultage sollten zukünftigen Abiturienten eine Orientierung bieten

Auch die Erfahrungen der Hochschultage im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass es viele Schüler gibt, die sich frühzeitig über die Universitäten informieren möchten, die sie schon ab dem kommenden Wintersemester besuchen könnten. In den Veranstaltungen erfahren sie deswegen mehr über verschiedene Studienmöglichkeiten, Anforderungen und über Alternativen, wenn es mit dem Wunschstudium nicht gleich klappen sollte.

Die Mitarbeiter der Hochschultage rechneten mit etwa 5000 bis 6000 interessierten Schülern und Abiturienten. Sie waren an beiden Tagen an verschiedenen Infopoints im Mensa-Foyer der TU Dortmund vertreten. „Wir hoffen, dass heute viele Schüler zu uns kommen und uns Fragen stellen“, erzählte Annika Rosendahl von der TU Dortmund. „Viele haben sich vorher gar nicht informiert, was heute hier so läuft. Da können wir ihnen ganz gut weiterhelfen.“ Andere Studieninteressierte kamen aber auch mit ganz konkreten Vorstellungen, wie sie den Tag am besten nutzen konnten. Durch ein Online-Veranstaltungsprogramm hatten die Schüler im Vorfeld die Möglichkeit, sich in das Programm zu einzulesen. Aber ganz egal, ob vorher informiert oder nicht: Einen ersten Einblick sollte bei dem vielfältigen Angebot am Ende des Tages jeder Schüler bekommen haben.

Das sagen die angehenden Studenten zu den Hochschultagen in der TU Dortmund:

 

franziska-strotmann-17-12-klasseFranziska Strotmann, 17, besucht erst die 12. Klasse im Reinoldus- und Schillergymnasium Dortmund:
„Ich habe eigentlich noch gar keine richtige Vorstellung und habe mir deswegen gerade einen Vortrag darüber angesehen, was man so alles studieren kann. Mein erster Eindruck von der Uni ist eigentlich ganz gut. Ist ziemlich groß und eher technisch, das merkt man schon. Finde ich aber nicht schlimm. Was ich schade finde, ist, dass hier so wenig ausgeschildert ist. Man hätte das für uns vielleicht noch etwas übersichtlicher gestalten können!“

 

Tatjana Vogel, 18, und Carolin Lisowski, 18,
vom Bert-Brecht-Gymnasium Dortmund:
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„Wir wollen gern Lehramt und Psychologie studieren. Deswegen waren wir gerade auch bei einer Lehramt-Infoveranstaltung. Das war richtig voll dort. Wir mussten sogar auf dem Boden sitzen. Wir hoffen, dass wir eine bessere Vorstellung davon bekommen, was wir wirklich machen wollen und möchten ein bisschen Detailwissen zum Studium bekommen. Die Uni finden wir aber schon mal sehr schön. Da kriegt man richtig Lust aufs Studieren!“

Die anderen Universitäten im Ruhrgebiet wie etwa die RUB in Bochum oder die Uni Duisburg/Essen veranstalten ihre Hochschultage übrigens zu späteren Terminen. Für die Abiturienten bietet sich dadurch die Möglichkeit, verschiedene Hochschulen miteinander vergleichen zu können.

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web: http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/bildungwissenschaft/studiumforschung/studium/studienorientierung/hochschultage/programmuebersicht/index.html

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