Integratives Café: Die Brücke ins Leben der Anderen

Florian (25 Jahre): arbeitet im Service

Florian (Foto:Julia Schindler)

Florian, ein behinderter Mitarbeiter im Café (Foto:Julia Schindler)

Florian ist ein Neuling im Café Ziegenpeter. Seit etwa zwei Monaten arbeitet er hauptsächlich im Service. „Ich habe nach einem Praktikumsplatz gefragt und der Wunsch wurde mir erfüllt“, erzählt er.

Der Ziegenpeter hat ihm auf Anhieb so gut gefallen, dass er nicht mehr weg wollte. Vorher hat der 25-Jährige eine Ausbildung in der Werkstatt für behinderte Menschen durchlaufen und hat  in viele Bereiche reingeschnuppert. Anschließend entscheiden Betreuer, wo es für einen längeren Zeitraum hingeht. Die Interessen und Stärken der Betroffenen sind dafür natürlich maßgebend.Vom Gärtner über den Schreiner bis zum Gastronomen – alles wird ausprobiert.

Komplett neu ist Florian der Service-Bereich nicht. Nachdem er seine Stärke im Kellnern entdeckt hatte, war er in einem anderen integrativen Café in Duisburg tätig. Doch der Ziegenpeter war immer sein Ziel. Kellnern, ein Beruf, bei dem Schüchternheit und Ängstlichkeit fehl am Platz sind. Florian wirkt selbstsicher. „Besonders gut funktioniert der Kontakt mit den Gästen. Ich bin absolut nicht schüchtern, sondern sehr offen und gehe auf die Gäste zu, frage, ob es noch einen Wunsch gibt oder ob sie zufrieden sind“, erzählt er stolz. Probleme gibt es allerdings, wenn die Bestellungen aufgenommen werden müssen. „Es ist schwierig, mit dem Schreiben hinterherzukommen. Ich muss die Gäste oft bitten, langsamer zu sprechen.“

Foto: WfbM Duisburg

Innenansicht des Cafés (Foto: WfbM Duisburg)

Florian hat keine Angst davor, etwas falsch zu machen. Im Ziegenpeter wird schnell verziehen und Rücksicht genommen. Sein schönstes Erlebnis im Café? „Wenn ich Lob bekomme. Darüber freue ich mich am meisten.“

Kerstin Lindner bestätigt, wie wichtig ein positives Feedback für die Mitarbeiter ist. „Bestätigung ist für das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter von großer Bedeutung.  Besonders das direkte Feedback durch die Gäste macht sie sehr glücklich.“

Ihr ist es sehr wichtig, dass behinderte Menschen die Chance bekommen, im Job integriert zu werden. „Die Entwicklung der behinderten Menschen ist wie eine verwelkte Blume, die plötzlich wieder blüht“, so Lindner.

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