Schleifer und Kumpeltypen: Alle Trainer des BVB

Matthias Sammer (01.07.2000 – 30.06.2004)

Matthias Sammer wollte eigentlich lieber im Hintergrund die Fäden ziehen. Er ließ sich jedoch von Präsident Niebaum überreden, den Trainerposten zu übernehmen, was eigentlich nicht wirklich zu seinem Sturkopf-Image passt. Sammer jedenfalls „lebt“ Fußball und erwartete das auch von seinen Spielern. Sammers Debütjahr endete auf Rang 3, zwischenzeitlich war sogar die Meisterschaft in Sichtweite. Anschießend wurde noch mehr in die Mannschaft investiert, mit – wie wir mittlerweile wissen – verheerenden Konsequenzen und damit ist nicht die Deutsche Meisterschaft gemeint. Auch im Uefa-Cup scheiterte der BVB erst im Endspiel gegen Feyenoord Rotterdam. Im dritten Sammer-Jahr reichte es noch einmal zu Platz 3., im vierten hatte er sich abgenutzt, Dortmund wurde nur noch Sechster, hatte damit keine Einnahmen aus dem europäischen Wettbewerb mehr und die große Blase platzte.

Bert van Marwijk (01.07.2004 – 18.12.2006)

Bert van Marwijk kam zum BVB in dem Glauben, einen wirtschaftlich gesunden Verein vorzufinden. Es ist dem Holländer insofern sehr hoch anzurechnen, dass er sich nach Bekanntwerden des finanziellen Desasters nicht beschwerte, sondern konsequent den Weg mit Jugendspielern ging. Das hieß natürlich zunächst einmal, dass sich der Klub von höheren Ambitionen verabschieden musste. Der siebte Platz im ersten Jahr war sogar mehr als zu erwarten war und die Wiederholung dieser Platzierung im Jahr darauf auch noch als Erfolg gewertet. Dann jedoch, in der Saison 05/06 wurde die Kritik an van Marwijk immer größer. Der Holländer fühlte seine Leistung nicht richtig gewürdigt und verkündete schließlich Anfang Dezember seinen Rücktritt zum Saisonende. Das so etwas im Normalfall nicht gut geht, ist bekannt. Der BVB verlor die letzten beiden Spiele vor der Winterpause und van Marwijk musste gehen.

Jürgen Röber (19.12.2006 – 12.03.2007)

Jürgen Röber war heilfroh, endlich wieder in der Bundesliga arbeiten zu dürfen. Deshalb akzeptierte er es auch, nur einen Vertrag bis zum Saisonende zu bekommen – ohne Option auf eine Weiterbeschäftigung. Das Problem der fehlenden Sanktionsmöglichkeiten innerhalb der Mannschaft war das gleiche, wie zuletzt bei van Marwijk. Nach acht Spielen und dem Fall auf Platz 13 wurde Röber wieder verabschiedet.

Thomas Doll (13.03.2007 – 19.05.2008)

Mit Thomas Doll verband man beim BVB die Hoffnung auf eine Wiederholung des Hamburger Modells. Doll hatte den HSV vom letzten Tabellenplatz in die Champions League geführt. In Dortmund gelang ihm zumindest der sichere Klassenerhalt und der prestigeträchtige Derby-Sieg am 33. Spieltag, der den Schalkern die Meisterschaft verdarb. Mit viel Euphorie ging es in die neue Saison, doch durch schwache Leistungen auf dem Rasen und unglücklichen Auftritten daneben diskreditierte Doll sich selbst. Dolls Wutrede bei Youtube. Nicht mal der Einzug ins DFB-Pokalfinale konnte ihn am Ende retten.

Jürgen Klopp (seit 01.07.2008)

Mit Jürgen Klopp kam der Fernsehtrainer der Nation nach Dortmund. Durch seine sympathischen Auftritte im ZDF bei WM und EM hatte Klopp schon den Großteil der BVB-Fans auf seiner Seite. Im ersten Jahr seiner Amtszeit verpasste der Klub zwar haarscharf den Sprung ins internationale Geschäft, aber die Euphorie, das merkt man an jedem Spieltag, ist wieder zu Hause in Dortmund.

Text: Daniel Otto

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