Wissenswert: Woher kommen die Ostereier?

Seit einigen Wochen gibt es sie wieder überall zu kaufen: bunte Ostereier. Egal ob selbst gefärbt, handbemalt oder fertig gekauft, farbige Eier gehören zu Ostern einfach dazu. Aber woher kommen gerade an Ostern die vielen zusätzlichen Eier? Und, vielleicht noch wichtiger: Wozu das Ganze?

"Legehennen legen über 300 Eier im Jahr - viel mehr geht rein biologisch nicht mehr" Foto: flickr.com/jornijorni

Legehennen legen über 300 Eier im Jahr – viel mehr geht rein biologisch nicht mehr. Foto: flickr.com/jornijorni .Teaserbild: flickr.com/drued

Der Brauch, zu Ostern bunte Eier zu verstecken kommt – wie Ostern selbst – aus dem Christentum. Im Mittelalter, als die Kirche noch eine bedeutendere Rolle im täglichen Leben der Menschen spielte, hatte die Fastenzeit eine größere Bedeutung als heute. Man suchte sich nicht selber aus, worauf man verzichtete. Stattdessen waren für die 40 Tage vor Ostern die meisten tierischen Produkte verboten. Neben Fleisch und Milch also auch Eier.

Am Ostersonntag, dem offiziellen Ende der Fastenzeit, kamen all diese lang vermissten Produkte wieder auf den Tisch. Ganz besonders gefeiert wurde dabei die Rückkehr der Eier: Sie wurden gefärbt, am Ostersonntag in der Kirche gesegnet, und verschenkt. Auch als Symbol für die Auferstehung ist das Ei schon lange bekannt.

Eier, wir brauchen Eier!

Rund um Ostern steigt in Deutschland der Verbrauch von Eiern. Im Ostermonat, also dieses Jahr im April, isst jeder Deutsche nach Angaben des Bundesministeriums für Landwirtschaft zwei bis drei Eier mehr als in den anderen Monaten. Das stellt die Industrie vor eine Herausforderung: Privathaushalte brauchen mehr Eier, aber gleichzeitig braucht auch die Lebensmittelindustrie weiterhin Eier; etwa für Nudeln, Torten, Speiseeis oder Mayonnaise. Um zu gewährleisten, dass der Handel genug frische Eier anbieten kann, wird in der Verarbeitung auf Vorrat produziert. Bäckereien zum Beispiel backen schon vor Ostern und lagern die Brote, da diese länger haltbar sind als frische Eier. So kann der Großteil der gelegten Eier zu Ostern frisch in den Handel kommen.

Aushilfseier vom Nachbarn

Insgesamt fast 14 Milliarden Eier werden in Deutschland pro Jahr gelegt. Nur wenige haben das Glück, so bemalt zu werden. Foto: flickr.com/gedankenabfall

Fast 14 Milliarden Eier werden in Deutschland pro Jahr gelegt. Nur wenige haben das Glück, so bemalt zu werden. Foto: flickr.com/gedankenabfall

Über das Jahr verteilt isst jeder Deutsche etwas mehr als 200 Hühnereier, Tendenz steigend. Eingerechnet sind dabei auch alle Eier, die zum Backen oder zum Kochen verwendet werden. Die knapp 40 Millionen Legehennen in Deutschland sind mit bis zu 320 Eiern pro Jahr allerdings schon an der Grenze des Möglichen, denn die Entwicklung eines Hühnereis dauert mindestens 20 Stunden. Daher müssen zusätzlich Eier importiert werden: Jedes dritte Ei, das in Deutschland gegessen oder verarbeitet wird, stammt aus dem Ausland. Die meisten ausländischen Eier kommen dabei aus den Niederlanden, dem größten Eierproduzenten Europas.

Zurück zur Ausgangsfrage also: Woher kommen die Ostereier? Erstmal aus dem Mittelalter, zum größeren Teil dann aus Deutschland, und zu einem kleineren aus Holland. Also Frohe Ostern, oder, wie es beim größten Eierproduzenten Europas – den Niederlanden – heißt: Vrolijk Pasen!

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