Kino-Tipp: Rubbeldiekatz

Die neue Liebeskomödie mit Matthias Schweighöfer reiht sich nahtlos an Filme wie „Keinohrhasen“ oder „What a man“. Auch „Rubbeldiekatz“ bedeutet seichte Unterhaltung mit ein bisschen Liebe und viel Komödie. Alles in allem ist es ein Film mit wenig Tiefgang, kleineren und dem ein oder anderen größeren Lacher, sympathischen Charakteren und viel deutschem Staraufgebot.

Alex (Matthias Schweighöfer), Kumpel Jan (Denis Moschitto), und seine Brüder Jürgen (Detlev Buck) und Basti (Maximilian Brückner) in ihrer Männerbude. Foto: Universal

Alexander (Matthias Schweighöfer), Kumpel Jan (Denis Moschitto), seine Brüder Jürgen (Detlev Buck) und Basti (Maximilian Brückner) in ihrer Männerbude. Foto: Universal

Alexander (Matthias Schweighöfer) ist Theaterschauspieler – ohne großen Erfolg. Seine größten Fans heißen Wilma oder Helga und sind so alt wie sie heißen. Er hat zwar einen Manager, doch der ist sein Bruder Jürgen (Regisseur Detlev Buck), der so chaotisch ist wie die Bude, in der Alex und er zusammen mit ihrem Bruder Basti (Maximilian Brückner) und dessen Kumpel Jan (Denis Moschitto) wohnen. Dennoch ist Jürgen derjenige, der einen Hoffnungsschimmer liefert: Er schickt Alex zu einem Casting für einen richtigen Hollywood-Film über die NS-Zeit. Der Haken: Alex wurde versehentlich als „Alexandra“ angemeldet und soll für die weibliche Hauptrolle vorsprechen. Die große Chance fest im Blick beschließt Alexander, als Frau verkleidet dennoch am Casting teilzunehmen.

Tatsächlich bekommt Alex die Rolle der BDM-Führerin Maria Schneider. Beim Feiern mit seinen Männern im Park trifft er auf die schöne Sarah. Nach einer gemeinsamen Nacht lässt Sarah den verliebten Alex ohne gemeinsames Frühstück zurück. Was Alex nicht weiß: Sarah Voss ist ein berühmtes Model und Schauspielerin und spielt ebenfalls in dem neuen Hollywood-Film mit. Als Alex dies, als Alexandra verkleidet, am Set herausfindet versucht er alles, um ihr nahe zu sein und gleichzeitig sein Täuschungsmanöver nicht auffliegen zu lassen. So werden sie beste Freundinnen, reden über Sex (ohne Sarahs Wissen, auch über den Sex, den sie gemeinsam hatten), Beziehungen und kommen sich immer näher. Doch mit dem großen Geheimnis zwischen ihnen und weiteren Verehrern für beide „Frauen“ ist das Chaos vorprogrammiert.

Witz statt Spannung

Die berühmte Sarah Voss (Alexandra Maria Lara) weiß nicht, dass ihre neue beste Freundin und Schauspielkollegin Alexandra eigentlich Alex ist, mit dem sie schon mal eine Nacht verbracht hat. Foto: Universal

Beim Junggesellinnenabschied von Sarahs Schwester fragt "Alexandra" Sarah unauffällig nach ihren Gefühlen für Alex. Foto: Universal

„Rubbeldiekatz“ ist vor allem eins: lustig. Weder Spannungsaufbau, noch Kameraeinstellungen sind besonders. Obwohl Alex ständig in Gefahr ist aufzufliegen, fiebert der Zuschauer nicht richtig mit und auch die Liebesgeschichte zwischen Alex und Sarah verläuft bis zum Ende ohne Nervenkitzel. Stattdessen kriegt der Zuschauer ein Übermaß an Slow-Motion-Sequenzen und Close-ups geboten.

Das Hauptstilmittel des Films: Übertreibung

Von Eva Padberg, den MTV-Home-Moderatoren Klaas Heufer-Umlauf und Palina Rojinski über den Schauspieler und Comedian Max Giermann, der den Schauspieler von Hitler spielt, sind viele deutsche Stars vertreten. Der Film lebt von dieser hohen Anzahl an Gastauftritten – und von Übertreibung, wie überspitzten Kontrasten und Witzen. Die Übertreibung macht besonders bei den Kontrasten Sinn: Durch eine Gegenüberstellung von typisch weiblichen Attributen und Verhaltensweisen von Sarah und „Alexandra“ auf der einen, und typisch männlichen von Alex Brüdern auf der anderen Seite, wird Alex schwierige Situation zwischen den Geschlechtern verdeutlicht. Kichern, heulen und Eiscreme versus Grillwürste, Eishockey und Bierdosenkunst.

"Alexandra" und Jürgen treffen am Filmset auch auf den Schauspieler, der Hitler performen wird (Max Giermann) und der für lustige Momente sorgt. Foto: Universal

"Alexandra" und Jürgen treffen am Filmset auch auf den Schauspieler, der Hitler spielt (Max Giermann) und der für lustige Momente sorgt. Foto: Universal

Der überspitzte Humor des Films ist meist schlicht und gar nicht subtil. Während dies bei Szenen, in denen Alex auf Kondomen ausrutscht, nur ein müdes Lächeln hervorruft, funktionieren andere Witze viel besser. Besonders bei Max Giermann, der als Hitler-Schauspieler für skurrile Momente sorgt: Er trägt Schuhe mit Deutschland-Flagge und hat auf dem Set ein eigenes Dixieklo mit „Hitler“-Aufschrift. Witzig ist übrigens auch der Nachname von Alex und seinen Brüdern: Honk.

Warum „Rubbeldiekatz“?!

Bleibt noch zu klären: warum „Rubbeldiekatz“? „Rubbeldiekatz“ ist zum einen eine Redewendung von Jürgen Honk. Zum Beispiel beim Eishockeyspiel („Rubbeldiekatz rein hier“) oder im Auto („Na dann fahren wir Rubbeldiekatz“) benutzt er den Ausdruck als synonym für „schnell“. Obwohl auch ein schwuler Modedesigner (Milan Peschel) am Filmset das Wort einmal verwendet, ist der Filmtitel wahrscheinlich auf Alex Bruder Jürgen zurückzuführen, der auch die Katze der Männerwohnung „Rubbeldiekatz“ genannt hat. Sarah, die in einer Einstellung einen Slip mit Katzenmotiv trägt, ist neben der Katze die zweite „Frau“ im Leben der Männer, und somit auch eine „Rubbeldiekatz“. Alles klar?