Neue Entwicklungen im Fall der 43 entführten Studenten in Mexiko

Fast ein Jahr nach der Entführung von 43 Studenten in Mexiko ist in der Nacht ein Hauptverdächtiger festgenommen worden. Außerdem konnten offenbar die Überreste eines zweiten Studenten identifiziert werden. 

Die mexikanische Polizei verhaftete Gildardo López Astudillo alias „El Gil“ wegen organisierter Kriminalität und Entführung. „El Gil“ ist mutmaßlich ein ranghohes Mitglied der kriminellen Organisation „Guerreros Unidos“, die hinter dem Verschwinden der Studenten stecken soll. 111 Verdächtige, zumeist Mitglieder der Bande, sind mittlerweile wegen des Falles in Haft. „El Gil“ soll laut den Ermittlern in Absprache mit dem Chef der Organisation die Verschleppung und Ermordung der Studenten angeordnet haben, weil er sie für Mitglieder einer verfeindeten Gang gehalten haben soll.

Kurz zuvor hatten Spezialisten der Universität Innsbruck bekannt gegeben, die sterblichen Überreste eines weiteren Studenten identifiziert zu haben. Knochenreste, die in einem Fluss unweit des angeblichen Tatorts gefunden worden waren, konnten angeblich dem 21-Jährigen Jhosivani Guerrero de la Cruz zugeordnet werden. Er wäre erst der zweite der 43 Studenten, dessen Überreste identifiziert worden sind.

Der Fall der 43 Studenten beschäftigt Mexiko schon seit beinahe einem Jahr. Nach Darstellung der Generalstaatsanwaltschaft sollen korrupte Polizisten die Studenten am 26. September 2014 angegriffen und an die Guerreros Unidos übergeben haben. Mehrere Bandenmitglieder gestanden, die jungen Männer dann auf einer Müllkippe getötet und verbrannt zu haben.

Die Angehörigen der Vermissten glauben jedoch nicht an die offizielle Version der Behörden und fordern weitere Ermittlungen. Ein aktueller Untersuchungsbericht der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte widerspricht der Darstellung der Regierung ebenfalls.

 

 

 

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