Sperrbezirk in Dortmund: Erste Bilanz

Dortmund. Die Stadt Dortmund zieht eine erste Bilanz zur neuen Sperrbezirksverordnung, die am Montag in Kraft trat. Nach dieser Verordnung ist Straßenprostitution im gesamten Stadtgebiet verboten. Bei Kontrollen in der Dortmunder Nordstadt, insbesondere im Bereich des ehemaligen Straßenstrichs um die Ravensberger Straße, haben die Einsatzkräfte nur wenige Prostituierte angetroffen.

Die städtischen Mitarbeiter haben seit Montag sechs Frauen über die Verordnung belehrt und ein mehrsprachiges Merkblatt des Ordnungsamtes verteilt. Auch Freiern ist es durch die Sperrbezirksverordnung untersagt, den Kontakt zu Straßenprostituierten zu suchen. Diesbezüglich mussten die Einsatzkräfte nicht eingreifen. Auffällig sei jedoch, dass viele Autofahrer in die Juliusstraße und in die Mindender Straße fahren – aus Neugier, wie die Stadt Dortmund vermutet.

Zu der Sperrbezirksverordnung kam es, weil der Straßenstrich aus städtischer Sicht unvertretbare Dimensionen angenommen hatte. Seit der Öffnung der osteuropäischen Grenzen im Jahr 2007 ist die Zahl der Prostituierten in der Dortmunder Nordstadt von circa 60 auf 700 gestiegen. Die meisten Frauen und ihre Zuhälter stammen aus Bulgarien oder Rumänien. Im Internet tauschen sich die Freier inzwischen darüber aus, wo die Prostituierten in Zukunft zu finden seien. Einige sollen auf andere Stellen in der Nordstadt, darunter der Nordmarkt, ausgewichen sein, um weiter illegal anzuschaffen. Andere sollen Sex in Privatwohnungen verkaufen.

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