Meisterfeier am 13. Mai – oder gar nicht

An diesem Wochenende können die Borussen die zweite Meisterschaft in Folge klar machen und für den 13. Mai wird bereits die große Meisterfeier in Dortmund geplant. Doch das ist problematisch: Am selben Tag steht die Landtagswahl an. Schreckt das Feiern dann nicht vom Wählen ab? Und – wie soll die zweite Meisterfeier innerhalb eines Jahres überhaupt ablaufen?

Ein wichtiges Kreuz, dem aber eine große Sause in die Quere kommen könnte, am 13. Mai sollen BVB-Feier und Landtagswahl stattfinden. Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Ein wichtiges Kreuz, dem aber eine große Sause in die Quere kommen könnte: am 13. Mai sollen BVB-Feier und Landtagswahl stattfinden. Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Wählen oder Feiern – zwischen diese Wahl will die Stadt Dortmund ihre Bürger nicht stellen: „Jeder, der wählen gehen möchte, wird die Möglichkeit und vor allem die Zeit dazu haben“, beschwichtigt Udo Bullerdieck, Pressestellen-Leiter der Stadt Dortmund. Denn: Der BVB soll erst ab dem späten Nachmittag des 13. Mai meisterlich gefeiert werden, „erst kurz vor Schluss der Wahllokale“, wie Bullerdieck sagt  – oder vielleicht sogar erst nach Schließen der Wahllokale.

Jan Treibel, Politikwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen, weiß allerdings: „Gerade unpolitische Gründe, schlechtes Wetter beispielsweise oder auch andere Kulturveranstaltungen, bewegen vor allem unentschlossene Wähler dazu, nicht zur Wahlurne zu gehen.“ In Duisburg habe man deshalb den Abwahltermin für OB Sauerland bewusst nicht an einem Tag der Karnevalsfeste terminiert. Und dass unentschlossene Wähler oder potenzielle Nicht-Wähler per Briefwahl abstimmen, bezweifelt Treibel: „Der Briefwähler ist ein spezifischer Typus von Wähler, eher der Stammwähler.“ Wer sich also nicht sicher ist, ob und wen er wählt am 13. Mai bei den Landtagswahlen, der könnte durch die Meisterfeier in Dortmund einen großen Anreiz erhalten, erst recht nicht wählen zu gehen. Die Folge: eine geringere Wahlbeteiligung.

Auch Udo Bullerdieck von der Stadt Dortmund sagt gegenüber pflichtlektuere.com: „Ein Wunschtermin für die BVB-Meisterfeier ist der 13. Mai nicht.“ Man habe eigentlich am 17. Mai (Christi Himmelfahrt) feiern wollen, sagt er, dann seien viele BVB-Spieler allerdings schon im Urlaub oder bereiteten sich mit ihren Nationalmannschaften auf die EM vor.

Die Alternative zum 13. Mai sei gewesen, die Meisterfeier ganz ausfallen zu lassen und das, so Bullerdieck, könne man nicht verantworten: „Dann käme es zu vielen selbst organisierten und unkontrollierbaren Feiern.“

Der Feierplan: Keine B1, dafür Autokorso

Also Feiern am 13. Mai – aber wie wird sie aussehen, die Meisterfeier 2012?  Hier ein Überblick über die Feierstrategie:

Der Der BVB-Meistertruck fuhr 2011 durch die ganze Stadt. Foto: Archiv

Der Der BVB-Meistertruck fuhr 2011 durch die ganze Stadt. Foto: Archiv

  • Es wird keine Feier im Westfalenstadion geben, wie noch bis Montag vorgesehen. Der BVB könne sich gegen mögliche Schäden im Stadion, mit denen man rechnen müsse, nicht versichern. Verständlich: 2011 stürmten die Fans nach dem entscheidenen Spiel das Spielfeld und rissen Rasen als Erinnerungsstücke heraus. Ein Stück Meisterrasen für den Fan, großer Schaden für den Verein.
  • Es wird auch keine Abschlussveranstaltung auf der B1 geben wie im letzten Jahr. Der Grund: Heimtiere kommen einer B1-Feier in die Quere. Für die Großveranstaltung „Hund und Heimtier“ in den Westfalenhallen muss es Platz und Fluchtwege geben – eine Meisterfeier auf der B1 geht dann nicht.
  • Stadt und BVB haben am Montag umgeplant: Es soll einen Autokorso durch die Stadt geben, man denke über eine ähnliche Route wie 2011 nach, allerdings mit anderem Schlusspunkt. Als Beginn des Korsos wird 18.09 Uhr gehandelt.

Sollte sich der BVB übrigens schon am kommenden Wochenende die Meisterschaft sichern  – ein Sieg gegen Gladbach würde reichen –  dann hat sich die Stadt etwas überlegt. „Wir werden für genug Infrastruktur, sprich Zapfhähne, sorgen“, sagt Udo Bullerdieck und schmunzelt: Also Bierkarussels am Alten Markt. Die Gastwirte werden allerdings insturiert, Plastikbecher für das Meisterbier zu verwenden. Glasschäden hatten im letzten Jahr für viel Ärger gesorgt.

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