Studienkredit gefällig?

Achtung Falle – Worauf man achten sollte

Jeder Studienkredit besteht aus drei Phasen: Auszahlungsphase, Ruhe-/Karenzphase und Rückzahlphase. Alle Phasen können von Bank zu Bank völlig unterschiedlich sein. Bei der Darlehenskasse ist die Auszahlungsphase auf die letzten 18 Monate des Studiums beschränkt, bei der KfW-Bankengruppe ist theoretisch eine Auszahlung über 14 Semester möglich. Die Ruhephase nach Auslaufen des Kredits kann bei der KfW je nach Bedarf zwischen sechs und 23 Monaten liegen, bei anderen Banken ist sie fixiert. Auch die Flexibilität bei der Rückzahlung ist unterschiedlich. Bei manchen Kreditunternehmen ist es möglich, die Rückzahlung zu verschieben, wenn der Studierende noch den Master dranhängt. Andere hingegen bestehen auf die Einhaltung bestimmter Fristen. Laut Helge Petersen ist die Rückahlungsphase der „zentrale Punkt“: „Der Studierende sollte genau wissen, was für Foderungen am Ende des Studiums auf ihn zukommen, sowohl was die Raten als auch den Zeitraum betrifft.“

Gefährliche „Flexizinsen“

Die Zinsen können bei Studienkrediten von Anbieter zu Anbieter stark variieren. Foto: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com/pixelio.de

Die Zinsen können bei Studienkrediten von Anbieter zu Anbieter stark variieren. Foto: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com/pixelio.de

Die zweite potentielle Gefahr bei Studienkrediten sind die „Flexizinsen“. Auch hier sollte sich der Studierende vorher genauestens informieren. So gibt es Banken, bei denen der Zinssatz in Ausgangs- und Rückzahlphase variiert, zum Beispiel mit der Zeit ansteigt. Nicht alle dieser Angebote sind unseriös, dennoch bieten die beliebtesten Kreditgeber wie die KfW-Bankengruppe einen Festzins an.

Auch die Höhe der Zinsen sollte sich der Studierende genau ansehen. Als Faustregel lässt sich festhalten: Alles unter 5 Prozent ist akzeptabel, darüber sollten es zumindest gute Gründe geben, sich für einen Kredit des anderen Anbieters zu entscheiden. Zu beachten gilt auch, dass manche Banken bereits in der Auszahlungsphase Zinsen auf die ausgezahlte Summe schlagen. Deshalb sollte der Studierende auch in diesem Punkt auf das Kleingedruckte achten.

Studienkredit: Gute Sache, aber nicht für jeden

Nimmt sich der Studierende Zeit, um Vor- und Nachteile abzuwägen, kann ein Studienkredit insgesamt eine sinnvolle Alternative zu anderen Finanzierungsmöglichkeiten sein. Nicht umsonst werden solche Darlehen immer beliebter. Allerdings sind sie nicht unbedingt für jeden geeignet. Wichtig ist deshalb vor allem, sich vorher genau zu informieren. Anwalt Helge Petersen rät sogar zur Hilfe von „außen“: „Darlehensverträge stellen meiner Auffassung nach ein erhebliches Kostenrisiko dar. Sie sollten daher im Zweifel von externer, neutraler Stelle geprüft werden. Werden sie ohne die nötige Vorsicht abgeschlossen, kann eine juristische Auseinandersetzung im Nachhinein sehr zeit- und kostenintensiv sein.“

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