Ruhr-Universitäten kritisieren geplante Studiengebühren

Nachdem die neue NRW-Landesregierung ihre Pläne zu Studiengebühren vorgestellt hat, äußern nun verschiedene Universitäten im Ruhrgebiet Kritik. Sie befürchten Nachteile durch die geplanten Kosten für Nicht-EU-Ausländer. FDP und CDU wollen eine Semestergebühr von 1.500 Euro für Studierende aus Ländern, die nicht in der EU sind, einzuführen. Die Anzahl von Protestaktionen an den Hochschulen steigt.

Die Folkwang Hochschule der Künste in Essen sorgt sich darum, dass sich begabte Studierende aus ärmeren Ländern das Studium durch die hohen Gebühren nicht mehr leisten können und der Hochschule damit viele Talente verloren gehen. 30 Prozent der Studierenden seien davon betroffen. „Wovon wir reden, ist die absolute Leistungselite. Das sind genau die Studierenden, die man wirklich haben möchte“, sagt Rektor Andreas Jacob.

Auch die Ruhr-Universität in Bochum und die Hochschule Rhein-Waal kritisieren die Entscheidung. Dort studieren die Nicht-EU-Ausländer häufig MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), die auf dem deutschen Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Durch die Gebühren werden die künftigen Arbeitskräfte verschreckt und nicht umworben.

An den Hochschulen gibt es immer mehr Proteste. In der vergangenen Woche stürmten Studierende an der Ruhr-Universität eine Veranstaltung mit FDP-Chef Christian Lindner. Die Astas der Essener Universitäten klagen, die Pläne der Landesregierung seien diskriminierend.

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