Musik-Streaming: Welcher ist der beste Anbieter?

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Deutschland hat einen neuen Musik-Streaming-Anbieter: Amazon Music Unlimited. Für wen lohnt sich der neue Dienst? Und was bieten die anderen Anbieter wie Spotify oder Apple Music? Wir vergleichen für euch die wichtigsten Dienste.

Amazon bringt Schwung in den Markt der Musik-Streaming-Anbieter. Am Montag hat das Unternehmen seinen neuen Dienst Music Unlimited gestartet. Der Marktführer Spotify, aber auch Apple Music und Co. bekommen damit ernst zu nehmende Konkurrenz. Damit ihr nicht den Überblick verliert, wollen wir euch zeigen, was die einzelnen Dienste zu bieten haben und wo ihr am meisten für euer Geld bekommt.

Die Anbieter

Bisher gab es für Amazon-Prime-Kunden die Musik-Flatrate Amazon Prime Music. Diese war für Prime-Mitglieder kostenlos. Für 49 Euro (ab kommendem Jahr 69 Euro) bzw. 24 Euro für Studierende (ab kommendem Jahr 34 Euro) bekommen diese Prime-Kunden Bestellungen schneller und kostenlos geliefert, aber auch Zugang zu Filmen, Serien und eben auch Musik.

Seit dieser Woche gibt es zusätzlich den Streaming-Dienst Amazon Music Unlimited. Nach einer kurzen Testphase in den USA gibt’s den Dienst ab sofort auch in Deutschland und Österreich. Dieser Dienst ist nicht in der klassischen Prime-Mitgliedschaft enthalten, bietet dafür aber ein umfangreicheres Angebot. Prime-Kunden bekommen eine Ermäßigung für das Abo. 

Die beiden Amazon-Dienste schicken wir ins Duell mit den vier größten Konkurrenten auf dem umkämpften deutschen Markt:

  • Spotify ist der unangefochtene Marktführer im Bereich Musik-Streaming. Der Dienst wurde im Oktober 2006 von dem schwedischen Start-up-Unternehmen Spotify AB gestartet und ist inzwischen in mehr als 55 Ländern verfügbar.
  • Apple Music ist der Musik-Streaming-Dienst von Apple. Er wurde Anfang Juni 2015 in San Francisco vorgestellt und ist seit dem 30. Juni 2015 in 100 Ländern verfügbar, darunter auch in Deutschland.
  • Deezer ist ein Musik-Streaming-Anbieter aus Frankreich, der im August 2007 gestartet ist. Deezer ist in 182 Ländern verfügbar.
  • Aldi Life Musik ist das Streaming-Angebot des größten deutschen Lebensmittel-Discounters. Das Angebot wurde im Herbst 2015 in Zusammenarbeit mit dem US-Streaming-Anbieter Napster gestartet.

Angebot und Preise

Die klassische Mitgliedschaft kostet im Schnitt zwischen acht und zehn Euro. Als Studenten bekommt ihr die Abos aber meist günstiger. Darin enthalten ist der Zugriff auf alle Songs des Anbieters ohne Werbeunterbrechung. In der Regel gibt es auch eine Möglichkeit, Songs herunterzuladen, um sie unterwegs offline zu hören. Einige Streaming-Dienste bieten auch eine kostenlose Version an. Der Funktionsumfang der Apps ist dann aber eingeschränkt. Oft wird die Musik von Werbung unterbrochen.

Hier eine Übersicht über Preise und das Song-Angebot der jeweiligen Anbieter:

Es geht sogar günstiger. Für knapp 15 Euro bieten manche Dienste Familienpakete für bis zu fünf Personen. Zusammen mit einigen Freunden lässt sich also schon für drei Euro unbegrenzt Musik hören.

Gibt es überall alle Songs?

Die Datenanalysten der Website Polygraph haben mit Hilfe von Spotify untersucht, welche die beliebtesten Songs aller Zeiten sind. Dabei herausgekommen ist eine scheinbar endlose Liste der meist gehörten zeitlosen Songs. Um zu checken, wie die Auswahl an Songs bei den einzelnen Anbietern aussieht, sehen wir nach, wie viele der Top 20 Charts dieser Liste und wie viele der aktuellen Top 20 der deutschen Single Charts bei den Anbietern zu finden ist. Daraus ergibt sich eine Punktzahl zwischen 0 und 40.

Diese Songs haben wir gecheckt

Lose Yourself — Eminem, 2002

Mr. Brightside — Killers The, 2005

Numb — Linkin Park, 2003

Don’t Stop Believin‘ — Journey, 1981

Smells Like Teen Spirit — Nirvana, 1991

In The End — Linkin Park, 2001

Hey Ya! — OutKast, 2003

Billie Jean — Michael Jackson, 1983

Seven Nation Army — White Stripes The, 2003

Fix You — Coldplay, 2005

Californication — Red Hot Chili Peppers, 2000

All I Want For Christmas Is You — Mariah Carey, 2000

Mockingbird — Eminem, 2005

Iris — Goo Goo Dolls, 1998

Wonderwall — Oasis, 1996

Eye Of The Tiger — Survivor, 1982

Under The Bridge — Red Hot Chili Peppers, 1992

Boulevard Of Broken Dreams — Green Day, 2004

Bohemian Rhapsody — Queen, 1975

Crazy In Love — Beyonce, 2003

Human – Rag’n’Bone Man

Would I Lie To You – David Guetta, Cedric Gervais & Chris Willis

Rockabye – Clean Bandit feat. Sean Paul & Anne-Marie

Starboy – The Weeknd feat. Daft Punk

The Sound Of Silence – Disturbed

My Way – Calvin Harris

The Greatest – Sia feat. Kendrick Lamar

Closer – The Chainsmokers feat. Halsey

Say You Won’t Let Go – James Arthur

Let Me Love You – DJ Snake feat. Justin Bieber

Ohne mein Team – Bonez MC & RAF Camora feat. Maxwell

Heathens – Twenty One Pilots

Chöre – Mark Forster

Holz – 257ers

Wenn sie tanzt – Max Giesinger

Ain’t My Fault – Zara Larsson

Kokaina – Miami Yacine

Don’t You Know – Kungs feat. Jamie N Commons

Cold Water – Major Lazer feat. Justin Bieber & MØ

In The Name Of Love – Martin Garrix & Bebe Rexha

Beliebtheit

Damit ihr euren Lieblings-Streaming-Dienst findet, kann ein Blick auf die Beliebtheit der Dienste bei anderen Nutzern helfen. Hier ein aktueller Überblick. Nutzungszahlen zu den Musik-Diensten von Amazon liegen nicht vor. Weltweit gibt es etwa 60 Millionen Prime-Kunden.

Infografik: Spotify knackt 40-Millionen-Marke | Statista

Zusatzangebot

Neben dem klassischen Musikangebot liefern die einzelnen Anbieter noch Zusatzangebote, die Nutzer an den Dienst binden sollen. So bietet Spotify z.B. eine Menge von Experten zusammengestellte Playlists an. Zusätzlich liefert der Anbieter exklusive Podcasts, die nur auf Spotify zu hören sind. Das berühmteste Beispiel dafür sind Jan Böhmermann und Olli Schulz mit ihrer Show „Fest & Flauschig“. Apple Music möchte mit seinem exklusiven Radiosender „beats one“ überzeugen. Gesendet wird live aus verschiedenen Studios auf der ganzen Welt, bekannte Moderatoren und DJs legen auf. Amazon Music Unlimited hat sich die Online-Übertragungsrechte für die Fußball Bundesliga ab Sommer 2017 gesichert. Es wird die Möglichkeit geben, Spiele sowohl einzeln als auch in einer Konferenz zu hören. Deshalb kann der Dienst vor allem für Fußballfans ein spannendes Angebot sein. Deezer zeigt Songtexte zu den meisten Songs an. Ein Feature, das Spotify vorüberghend auf Eis gelegt hat. Das Discounterangebot Aldi Life Musik will vor allem mit seinem Hörbuchangebot bestechen. Der Dienst wirbt mit 15.000 Hörbüchern, die in dem Angebot abgerufen werden können.

Zusammenfassung

In Sachen Preis und Songvielfalt unterscheiden sich die großen Dienste im Prinzip kaum. Lediglich Amazon Prime Music kann in der Hinsicht nicht mit seinen kostenpflichtigen Kontrahenten mithalten. Auf der Suche nach einem passenden Streaming-Anbieter lohnt es deshalb zu schauen, welche Zusatzfeatures euch am meisten überzeugen. Hinzu kommt, dass ihr euch mit der Bedienung der einzelnen Apps oder Anwendungen auf dem Computer wohlfühlen müsst. Jeder der Dienste bietet einen kostenlosen Testzeitraum zwischen einem und drei Monaten an. So könnt ihr ausprobieren, welches Angebot am besten zu euch passt.

Teaserfoto: pixabay / unsplash – Montage: pflichtlektuere.com

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