„Die Tribute von Panem“? Kinderkram. Am Freitag startete die zehnte Staffel „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“. Zum Jubiläum gibt es zwei Camps, von Anfang an heißt es Konkurrenz statt Kuschelkurs. Aber keine Angst, Vieles bleibt wie es ist: An Genitalien an Menschen und auf Tellern zoomt die Kamera weiterhin genüsslich ran, Kandidaten sagen dumme Sachen. Die dramaturgischen Höhepunkte der ersten Folge, gesammelt unter #ibes, aussortiert von uns:
Vorab müssen wir allerdings mit einigen verbreiteten Vorurteilen aufräumen:
Gerade gelesen, #ibes sei „sowas wie 14 Tage Heilfasten für den Intellekt“. Hart gelacht, aber werde dennoch nicht schauen. 😉 #ibes2016
— Michaela Brandl (@MichaelaBrandl) 16. Januar 2016
Privatfernsehen macht dumm? Weit gefehlt. Menderes Bagci, erfolgloser Langzeitkandidat und Publikumsliebling von „Deutschland sucht den Superstar“, zitiert schon zu Beginn Berthold Brecht:
„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ – Berthold Brecht, zit. nach. Menderes Bagci
Aber mal ganz ehrlich: Das war’s auch eigentlich schon mit großen oder auch nur verständlichen Worten. Vielleicht ist David Ortega, Darsteller in so ziemlich jeder RTL II- Reality- Show, ein verkapptes Genie. Oder er ist schlicht dämlich:
Ein gutes Gespür für die großbusige Puff-Papa-Gattin Sophia Wollersheim…
„Sophia hat eine Tiefe, aber sie ist noch nicht in der Tiefe“ David, der Goethe des Dschungels. #ibes
— Patrick (@Patrick_0304) 15. Januar 2016
…verbindet er gekonnt mit anatomischem Fachwissen.
„Die tropische Wärme wärmt die Knochenstruktur auf“ -David ist ja SO weise #ibes
— Jenny (@JennyG193) 15. Januar 2016
„Anywhere, anywhen, leck mich am Arsch“, denkt sich der schwabbelige Gunter Gabriel, und pinkelt noch vor dem Einzug ins Camp demonstrativ ins Meer. Der charmante Opa weiß mit Sympathie zu punkten: „Das schmeckt ja fast wie mein Sperma!“, freut er sich, als bei der ersten Prüfung Buschschweinsperma im Shotglas schwimmt. Der traumatisierendste Moment: Zoom auf Gabriels (einzige!) Unterhose samt prallem Inhalt.
Was ist schlimmer als #ibes Blitzer, Eier…? Bilderstrecken zu #dschungelcamp #unterhose zum Kaffee am Morgen. pic.twitter.com/65L42469Sk
— Philipp Kaste (@pkaste) 16. Januar 2016
Der ehemalige Bundesligaspieler Thorsten Legat, der übrigens in den 1990ern wegen eines rassistischen Fehltritts vom VfB Stuttgart gefeuert wurde, hat klare Worte für Gabriel:
Dafür gibt es nur ein Wort: Legat for President. #LegatdesTages #ibes ___ Mehr hier: https://t.co/nXUkeJpIh6 pic.twitter.com/pJzE71BEYz
— FUMS (@fums_magazin) 15. Januar 2016
Für solche rhetorischen Perlen ist Legat bekannt. Auf Facebook möchte man diese Leistung nun endlich ausreichend würdigen:
Neu im Duden: „Legatheniker“ #ibes
Posted by Simon Gosejohann on Friday, 15 January 2016
Ansonsten: Zickereien zwischen
Wie hat Helena Fürst das Crystal Meth reingeschmuggelt? #ibes2016 #ibes
Posted by Jan Köppen on Friday, 15 January 2016
und irgendeiner Ex-Topmodel-Kandidatin haben höchsten Kammerspiel-Anspruch und Jenny Elvers versucht sich mit verzweifeltem Lächeln an alkoholischer Selbstironie. Apropos Ironie: Für alle, die das Dschungelcamp nur mit krampfhaften Augenzwinkern schauen können, gibt es Abhilfe:
Ab nächster Woche fliegen die ersten Kandidaten raus, dann werden die beiden Camps zusammengelegt. Ob das gut geht, wenn man Rivalen auf engstem Raum einpfercht? Hoffentlich nicht!
Beitragsbild: Matthias Ripp/flickr.com
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