Pilotprojekt für vergewaltigte Frauen

Vielen Frauen fehlt es nach einer Vergewaltigung zunächst an Kraft, sich bei der Polizei zu melden. Doch wenn viel Zeit bis zur Anzeige vergeht, ist es oft zu spät Beweise für die Vergewaltigung vorzulegen und den Täter verurteilen zu können. Ein Pilotprojekt soll das jetzt ändern und zu einer höheren Anzeigebereitschaft und mehr gerichtsfesten Beweisen gegen Vergewaltiger führen.

Düsseldorf. Das NRW-Gesundheitsministerium will die Spurensicherung nach Vergewaltigungen in einem Pilotprojekt verbessern. Testen will das bundesweite Pilotprojekt nun zunächst ein Klinikverbund aus Nordrhein-Westfalen. Künftig sollen die Spuren von Sexualverbrechen von Ärzten dabei zwar anonym, zugleich aber gerichtsfest gesichert werden. Auch wenn die betroffene Frau die Tat zunächst nicht anzeigen möchte, werden die Spuren archiviert. Die Beweise sollen über einen anonymisierten Code dem Opfer zuzuordnen sein.

Das Projekt mit dem Namen „Gewaltopfer-Beweissicherung-Informationssystem“ wird unter der Leitung der Rechtsmedizin der Universität Düsseldorf aufgebaut. In unterschiedlichen Regionen in NRW soll es ab Sommer 2014 getestet werden. Ziel dieses Projekts ist es neben der besseren Beweislage auch, dass die Bereitschaft zur Anzeige bei den betroffenen Frauen erhöht wird.

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