Alles andere als ein Club der toten Dichter

Die Uni Duisburg-Essen verfolgt den „American Way of Teaching“: Seit 1975 wird jedes Semester ein Gegenwartsautor eingeladen, der als „poet in residence“ Gastvorträge hält. Als erste deutsche Hochschule hat die Uni Duisburg-Essen das amerikanische Konzept übernommen – mit positiver Resonanz. In diesem Semester wird Judith Kuckart vom 15. bis 18. November als „poet in residence“ am Campus Essen sein.

Autorin Judith Kuckart will Studenten Literatur näher bringen. Foto: Renate von Mangoldt

Autorin Judith Kuckart will Studenten Literatur näher bringen. Foto: Renate von Mangoldt

Als „poet in residence“ wird die Autorin drei Vorlesungen zum Thema „Vom Leben mit dem Schreiben“ halten und außerdem eine Schreibwerkstatt leiten. Durch ihre Poetikvorlesungen möchte Judith Kuckart den Besuchern näher bringen was es heißt, als Autor zu leben und zu wirken: „Zu arbeiten bis man es schafft, dass das Geschriebene ein Licht zurück wirft, ich glaube, deshalb schreibt man. Davon würde ich gerne berichten – auch darüber, wie man ein Leben führt wenn man schreibt und wie man andere ermuntert, ebenfalls ans Schreiben zu gehen.“

Die Autorin

Judith Kuckart wurde 1990 mit ihrem ersten Roman „Wahl der Waffen“ bekannt. Zahlreiche weitere erfolgreiche Veröffentlichungen folgten, ihr aktueller Roman „Die Verdächtige“ gilt als revolutionär für das Genre Kriminalroman. „Judith Kuckart als poet in residence für das Wintersemester 2010 einzuladen war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus“, sagt Dr. Hannes Krauss, Organisator der Veranstaltungsreihe. 2009 war er Jurymitglied des „Literaturpreis Ruhrgebiet“, den Kuckart gewann. „Ihre Dankesrede war so erfrischend und sympathisch, dass ich mir dachte, dass sie bestimmt einen guten Zugang zu den Studenten bekommen könnte. Sie erschien mir sehr kommunikativ, daher habe ich sie direkt bei der Preisverleihung gefragt“, fügt Krauss hinzu.

Judith Kuckarts aktueller Roman "Die Verdächtige"

Judith Kuckarts aktueller Roman "Die Verdächtige". Foto: Verlag Neven DuMont

Zusammen mit Studierenden wird die Autorin Texte entwickeln, die etwas mit dem Thema „Zwanzig Minuten“ zu tun haben. Die Werkstatt findet vom 16.-18. November jeweils von 10 bis 13 Uhr statt, die Workshopergebnisse werden im Bibliothekssaal präsentiert. Die Schreibwerkstatt ist nur für Studierende der Universität Duisburg-Essen geöffnet.

Für alle weiteren Interessierten sind Kuckarts Vorlesungen zugänglich: Am 15., 16. und 17. November hält die Autorin jeweils von 15 bis 17 Uhr im Bibliothekssaal Vorlesungen. Am Montag referiert sie zum Thema „Von der Probebühne zum Schreibtisch“, gefolgt von „Ich glaube an Begabung und Zeitgenossenschaft“ am Dienstag. Die letzte Poetikvorlesung von Judith Kuckart wird am Mittwoch zum Thema „Nasenring oder Ehering (Von Kindern, Polizisten und Schauspielern)“ stattfinden.

Von unserer Mitarbeiterin Julia Steckel

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