Nur kein Stress! Trotz Klausuren ruhig schlafen

Die Klausuren stehen an. Fast jeder fragt sich jetzt, warum er denn nicht schon früher angefangen hat zu lernen – übrigens, das Internet ist schuld, grundsätzlich! Für das erfolgreiche Bestehen der Prüfungen kann ich zwar keine Garantie übernehmen, zumindest verspreche ich euch aber eine entspannte Neuanmeldung für den Kurs im nächsten Semester.

Da stehen einem ja die Haare zu Berge!

Da stehen einem ja die Haare zu Berge! Fotos (3): Matti Hesse

Zu viel Ablenkung? Wenn Sport und Feiern vom eigentlichen Lernen abgehalten haben, mach dir keinen Stress: Einfach auf die Finanzkrise schieben, dass tun überbezahlte Manager fehlgewirtschafteter Unternehmen ja schließlich auch. Wenn die Eltern das 17. Semester nicht mehr zahlen wollen, kann man ja immer noch Staatshilfen aus dem Konjunkturpaket beantragen.

Zerbrochen am Leistungsdruck? Dabei ist Leistung doch etwas Relatives. Überzeuge einfach deine Kommilitonen, dass der Professor die Klausur aus Solidarität zu den Regewürmern, die für die Klausurbogenproduktion sterben mussten, ausfallen lässt. Und schon bekommst du als einziger, der zu der Klausur erscheint, immerhin die Durchschnittsnote.

Zum Glück weiß Herr Pinkwart Rat.

Warum denn die Eile? Studieren ist super. Und erst recht mit Studiengebühren macht das ganze richtig Spaß, wie uns schon NRW-Wissenschaftsminister Pinkwart so überzeugend geschildert hat. Also einfach mal einen Gang runter schalten und schon ist es euch ein paar Semester länger vergönnt, das Leben unter der Armutsgrenze so richtig zu genießen!

Nur Mittelmaß? Apropos Universitätspolitik. Mal ganz ehrlich – Elite bist du nicht. Also guckt auf dich sowieso niemand.  Dein Motto sollte also lauten: Vier ist bestanden, bestanden ist gut, gut ist fast eins. Aber Vorsicht: auch Alternativkarrieren wie Zigarettenkippen-Aufsammler sind in Krisenzeiten begehrt – Prädikatsabschluss ist Minimum.

Pfui! Aus! Finger weg von den Markern.

Hier hat man wenigstens seine Ruhe!

Hier hat man wenigstens seine Ruhe!

Handkrämpfe vom vielen Lernen? Vielleicht kann es ja daran liegen, dass du zu denen gehörst die meinen, den Lernstoff in 27-verschiedenen Farben markieren zu müssen. Mal ehrlich, entweder etwas ist relevant oder halt nicht! Abgesehen davon, dass das Auswendiglernen der verschiedenen Wichtigkeitsstufen verdammt viel Zeit in Anspruch nimmt, sehe ich darin keinen Sinn, oder bist du Kunststudent?

Warum denn überhaupt lernen? Bei Multiple Choice Klausuren gilt: C ist meistens richtig. Das Risiko, dass dies ausnahmsweise mal nicht der Fall ist, soll zu mindestens aber theoretisch bestehen. Deshalb hier die Lösung: Sich mathematisch schöne Reihenfolgen wie etwa A,B,C,B,A zu überlegen, garantiert fast immer das Bestehen. Denn die bei Brot und Wasser im Keller eingesperrten Korrekturassistenten freuen sich über jede Kreativität.
Nervös, weil du die elfseitige Formelherleitung einfach nicht raffst? Deine Baldriantropfen sind aufgebraucht? Brech einfach in den nächstbesten Drogeriemarkt ein. Und das Beste ist: wenn du erwischt wirst, musst du dich nicht mehr ums Studium kümmern. Im Knast lernst du wenigstens was Bodenständiges.

Rohe Gewalt und Galgenhumor helfen.

Prioritäten setzen! Die Freundin ist ja auch noch in zwei Wochen da.

Prioritäten setzen! Die Freundin ist ja auch noch in zwei Wochen da.

Es hilft alles nichts und du hoffst insgeheim, dir die Arme zu brechen, damit du nicht mitschreiben kannst? Es geht auch weniger schmerzhaft: Wirf deinen Laptop auf den Boden, besser nochmal mit dem Auto drüberfahren und schon ist die Online-Anmeldung ein Ding der Unmöglichkeit. Wer mir jetzt kommt mit: „Ja aber an einem anderen PC kann man sich ja noch…“ ES GEHT UMS SELBSTBELÜGEN!!!

Angst vor einem „Blackout“? Dabei eröffnet dir dieser einem ganz neue Möglichkeiten: Wie wäre es zum Beispiel damit alle paar Minuten zweimal schnell in die Hände zu klatschen. Wenn der Klausuraufseher fragt, was das soll, antworte einfach: Mir ist noch immer kein Licht aufgegangen.

Putzen statt pauken? Viele sagen ja immer, dass in der Klausurenzeit das Putzen plötzlich attraktiv erscheint. Ich habe ehrlich gesagt genauso wenig Spaß am Toilettendeckelschrubben wie sonst auch. Wenn ihr diese Leidenschaft vor Klausuren allerdings auch verspürt, kein Problem: Meldet euch einfach bei mir und ich gestatte euch gegen eine kleine Nutzungsgebühr, auch bei mir den Staubwedel zu schwingen.

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4 Comments

  • Jul4ik sagt:

    Ja, das trift echt zu „unter der Armutsgrenze“ als Student zu leben. Aber wenn man bedenkt, dass als Bafögempfänger man mehr als Harz 4 Empfänger „verdient“. Es^sei denn man bekommt den Vollsatzt beim Bafög.

  • super matty,du hast mir aus dem herzen gesprochen.

  • Franziska Weigt sagt:

    Wunderbar Matti! Noch sieben Stunden bis zum Durchfaller bei mir – werde das mit dem Händeklatschen mal ausprobieren 🙂

  • Hey Matti, vielen Dank für diesen wirklich witzigen und kurzweiligen Text in dieser Zeit, in der einem oft ein bisschen Distanz von der Uni gut täte….

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