Wettbewerb um die Klimastadt der Zukunft

Elektroautos, Solaranlagen und Bioerdgas im Pott. Das Projekt InnovationCity Ruhr will einen Stadtteil des Ruhrgebiets klimafreundlich machen. Ziel ist es, den  CO2-Ausstoß zu halbieren. Bis 2020 sollen rund 2,5 Milliarden Euro in die Umsetzung investiert werden.

Die Vertreter der Finalistenstädte von InnovationCity Ruhr. Foto: InnovationCity Ruhr

Die Vertreter der Finalistenstädte von InnovationCity Ruhr. Foto: InnovationCity Ruhr

Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen/Herten und Mülheim stehen im Finale um die Superstadt. Unter den 40 teilnehmenden Ruhrgebietsstädten überzeugten sie die Jury mit ihren Bewerbungskonzepten. Das Projekt InnovationCity Ruhr will einen ganzen Stadtbezirk zum weltweit vorzeigbaren Energiespar-Viertel machen. Der Standort soll  dabei ungefähr 50.000 Einwohner umfassen. Dem Gewinner werden für die Realisierung des Konzeptes Fördergelder und private Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Getragen wird das Projekt vom Land NRW und dem Initiativkreis Ruhr, der sich aus 60 führenden Wirtschaftsunternehmen des Ruhrgebiets zusammensetzt.

Die Konzepte und Maßnahmen der einzelnen Städte sind vielseitig. Bis 2020 sollen Wohngebäude saniert werden, um energieeffizienter zu sein und „kindgerechte Enegiesparmaßnahmen“ an Schulen eingeführt werden. Zudem wollen die Städte ihre Pilotbezirke mit innovativen Technologien versorgen. Solarenergie, Biogas und Windkraft würden dann den Strom für den Öko-Stadtteil liefern. Das Bochumer Modell sieht beispielsweise vor, ein Schwimmbad mit Abwasserwärme zu beheizen, während Bottrop den „Zero Emission Park“ plant. Hierbei sollen schädliche Nebenwirkungen, zum Beispiel CO2-Emissionen, im Industriegebiet der Stadt abgeschafft werden. Ein weiterer Aspekt, um den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu reduzieren, ist die Umstrukturierung der öffentlichen Verkehrsmittel. So sollen Elektrobusse eingesetzt werden und die Fahrgäste umweltfreundlich transportieren. Doch nicht nur Energieeinsparungen sind Themen des Projektes. Auch der Ausbau von Parkanlagen und die Verbesserung der Lebens-, Arbeits- und Wohnbedingungen sind geplant.

Entscheidung im September

Siedlungsanlage in der Solarstadt Gelsenkirchen. Quelle: THS Wohnen GmbH

Siedlungsanlage in der Solarstadt Gelsenkirchen. Quelle: THS Wohnen GmbH

Bis September 2010 haben die Finalisten nun Zeit, ihre Konzepte weiter auszuarbeiten. Dann wird die Jury aus Experten der Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtplanung entscheiden, wer Klimastadt der Zukunft wird.  Doch auch die unterlegenen Teilnehmer profitieren von der Initiative. Sie können die im Projekt entwickelten Maßnahmen kostenlos nutzen. Die erarbeiteten Energiesparkonzepte und Nahverkehrslösungen sollen weltweit vermarktet und so weiteren Städten zugänglich gemacht werden.  Denn schließlich soll die InnovationCity ein Vorbild sein und die klima- und ressourcenschonende Entwicklung im Ruhrgebiet zeigen. Deutschland und dem Rest der Welt soll klar werden, was in Sachen Umwelt möglich ist. Wenn das entsprechendes Kleingeld vorhanden ist, natürlich.

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