Blicke auf ein halbes Jahrhundert

Unter dem Motto „Vom Erinnern zur Geschichte 1950-2000: Blicke auf ein halbes Jahrhundert“ wird in den kommenden Monaten der Fokus auf historische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelegt. Im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund werden bekannte Forscher und Historiker über die Bundesrepublik reden – und das aus vielen Blickwinkeln.

Nachdem die Stadtgespräche im Vorjahr unter dem Slogan „Ruhr 2010-Kulturhauptstadt Europas“ erfolgreich gestartet sind, gibt es bei der zweiten Auflage keine regionalen Begrenzungen mehr. Die diesjährigen Stadtgespräche sind erneut eine Kooperation der TU Dortmund mit dem Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund und tragen den Titel „Vom Erinnern zur Geschichte – 1950-2000: Blicke auf ein halbes Jahrhundert“. Die Stadtgespräche 2011 werfen Schlaglichter auf diese Epoche. Dabei legen die Referenten der Veranstaltungen großen Wert auf die Verbindung zwischen Zeitzeugen und der Geschichtswissenschaft.

Gisele Framke ist stellvertretende Direktorin des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte und arbeitet dort seit 1984. Foto:konzeptschmiede-do

Gisela Framke ist stellvertretende Direktorin des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte und arbeitet dort seit 1984. Foto:konzeptschmiede-do

Geschichte aus ungewöhnlichen Perspektiven

„Horst Pöttker hatte den Wunsch, dass die Öffentlichkeit einen Einblick in die historischen Prozesse bekommt. Wir wollen dem Publikum eine andere Sicht auf die Geschichte zeigen“, sagt die stellvertretende Direktorin des Museum Dr. Gisela Framke. Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr, setzten sich die Vertreter und Initiatoren der TU Dortmund Horst Pöttker, Wolfgang Sonne und Karl Lauschke mit der Direktion des Museums zusammen. Man war sich schnell einig: Es muss eine Fortsetzung geben.

Anfang 2011 entwickelten sie die Idee, das formale und inhaltliche Konzept wurde erstellt und man bemühte sich um interessante Referenten. Schließlich wurde ein thematisches Programm gefunden, das die historischen Prozesse aus vielen außergewöhnlichen Blickwinkeln erzählt. Die Referenten reden im Rahmen der Stadtgespräche beispielsweise über die literarische Dortmunder Gruppe 61, über Ingeborg Bachmann und ihre Arbeit als Journalistin oder auch der Popkultur zu jener Zeit.

Redner aus Forschung und Wissenschaft

In der Rotunde des Museums findet die Veranstaltung statt. Moderiert werden die Stadtgespräche abwechselnd durch Heike Mund und Michael Steinbrecher. Foto:konzeptschmiede-do

In der Rotunde des Museums findet die Veranstaltung statt. Moderiert werden die Stadtgespräche abwechselnd durch Heike Mund und Michael Steinbrecher. Foto:konzeptschmiede-do

Horst Pöttker, Wolfgang Sonne und Karl Lauschke – Namen, die den Studenten der TU Dortmund ein Begriff sind. Einige sitzen sicherlich Woche für Woche in den Vorlesungen dieser Professoren. Als Referenten stehen sogar alle drei Initiatoren am Rednerpult. Aber auch Lutz Niehammer, ehemaliger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena, Axel Schildt, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Erhard Eppler, von 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, werden Highlights in dieser Vorlesungsreihe sein. Vor allem Eppler ist durch sein starkes politisches und gesellschaftliches Engagement bekannt. In letzter Zeit trat er häufig in Polittalks auf und äußerte sich zur Atomenergie.

„Uni zum Anfassen!

Die Veranstalter versprechen sich auch dieses Jahr wieder eine gute Resonanz, hoffen aber, dass es mehr Studenten sein werden. „Das ist Uni zum Anfassen“, sagt Framke und erwartet interessante Diskussionen. Diese gehören nämlich auch zum Konzept der Stadtgespräche: Nach dem meist einstündigen Vortrag gibt es eine offene Diskussionsrunde.

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