BMX als Lebensgefühl

„BMX-Flatland ist für mich viel mehr als nur Sport“, sagt Kevin Nikulski. Der Dortmunder ist mit 19 Jahren bereits einer der Top-Stars der Biker-Szene, nimmt an Weltmeisterschaften teil und hat eigene Sponsoren. Noch macht er seine Ausbildung, danach will er sich völlig auf den Sport konzentrieren. Sein großer Traum: Eine Legende werden. Auf dem Weg dorthin ist Kevin jetzt aber erst einmal in Bochum zu sehen: Vom 15. bis zum 24. November startet er mit vielen anderen Streetart- und Artistik-Künstlern in der „Urbanatix“-Show.

Kevin tanzt durch den „Spot“. Das ist sein mehrerer Quadratmeter großer Übungsplatz, direkt im Schatten des Dortmunder RWE-Towers, unmittelbar am Hauptbahnhof. Auf einem kleinen Fahrrad – mit 20 Zoll. Artistik auf dem Rad: temporeich und atemberaubend, mit viel Gefühl und unglaublicher Körperbeherrschung. „BMX-Flatland, das ist vielleicht ein bisschen wie Breakdance auf dem Fahrrad“, sagt er. Der reine, der pure BMX-Sport. Ohne jeden Schnickschnack: auf dem Boden, ohne Erdhügel, ohne Rampen – einfach der Sportler und sein Rad.

Eins mit seinem Rad: BMX-Profi Kevin Nikulski Quelle: Fritz Fechner Fotografie

Eins mit seinem Rad: BMX-Profi Kevin Nikulski Quelle (inkl. Teaserbild): Fritz Fechner Fotografie

Es ist der Sport, den Kevin seit nunmehr fünf Jahren betreibt. Damals, mit 14 Jahren, sagt er, habe man sich zwischen BMX-Bike und Skateboard entscheiden müssen. Seine Wahl fiel auf das 20-Zoll-Rad und das war der Startschuss in eine steile Karriere. Jüngster BMX-Profi in Deutschland darf sich Kevin heute mit 19 Jahren nennen. Bisher, betont er lachend, habe es schlichtweg noch niemand geschafft, so jung und gleichzeitig schon so gut zu sein. BMX-Flatland und Kevin Nikulski, das passt einfach gut zusammen.

„Born to roll“ hat sich Kevin auf die Brust tätowieren lassen – sein erstes Tattoo soll Statement und Hommage zugleich sein. An seinen Sport, der für ihn ziemlich viel, wenn nicht alles bedeutet. Zwei bis drei Stunden trainiert er täglich. Wenn es trocken ist rollt er draußen am RWE-Tower, wenn es nass wird zieht es ihn in die Bahnhofsunterführung. Ein Muss, sagt er, sei das Training für ihn nie. Und es klingt glaubhaft. Flatland ist seine Art, sich zu verwirklichen und einfach zu entspannen. Auch von der Ausbildung. Kevin lernt beim Bayer-Konzern in Kamen – das Ziel: Anlagenmechaniker. Die berufliche Absicherung soll vor dem großen Profitraum stehen, nach Ausbildungsende will Kevin sich völlig auf Flatland konzentrieren.

Schon jetzt ist Kevin mit seinem Bike rund um den Globus unterwegs. Fotoshootings, Videodrehs – der 19-Jährige ist gefragt in der Szene. Er verdient Geld mit seinem Sport, hat Sponsoren, die ihn mitfinanzieren. Fraglos genießt er den frühen Ruhm, ohne aber abzuheben. Cool, aber geerdet kommt er daher. Und auch, wenn er die weite Welt liebt und vom Biken in Barcelona schwärmt, der Ruhrpott ist doch seine Heimat geblieben – und so freut sich Kevin auf sein „Heimspiel“: Vom 15. bis zum 24. November steigen die „Urbanatix“-Shows in der Bochumer Jahrhunderthalle. Dort ist der 19-Jährige einer von vielen Streetart- und Artistik-Künstlern, die bei dem Event auf der Bühne performen – unter anderem mit einer vierminütigen Solo-Einlage. „Das wird geil, Bochum ist eine meiner Hometowns“, betont er. Eine der Städte also, die seine Basis für eine erfolgreiche Karriere in der ganzen Welt sind.

Von seinen "Hometowns" im Pott hinaus in die weite Welt: Kevin Nikulski bei einem Contest. Sein Traum: Eine Legende werden. Quelle: Ronny Engelmann - photography

Von seinen "Hometowns" im Pott hinaus in die weite Welt: Kevin Nikulski bei einem Contest. Sein Traum: Eine Legende werden. Quelle: Ronny Engelmann - photography

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