Studie: Rechtsextremismus in der Mitte der Gesellschaft

BERLIN. „Die Mitte in der Krise – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010“ heißt eine Studie, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Die repräsentative Umfrage, deren Ergebnisse am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurden, ergab, dass rechtsextreme Einstellungen zunehmend in der Mitte der Gesellschaft zu finden sind.

Professor Elmar Brähler von der Universität Leipzig und Dr. Oliver Decker von der Universität Siegen haben die Einstellungen der Bundesbürger unter anderem zu Demokratie, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus untersucht. Dabei stimmten 34,3 Prozent der Befragten dem Satz zu, dass Menschen anderer Herkunft nur hier lebten, um den deutschen Sozialstaat auszunutzen. Auch die Zustimmung zu Aussagen, die die Themenkreise diktatorische Regierungsform, Antisemitismus sowie die Verharmlosung des Nationalsozialismus berühren, stiegen an.

Gründe dafür seien, laut Oliver Deckert, vor allem in einer starken sozialen und politischen Deprivation zu suchen. Fehlende Partizipationsmöglichkeiten in der Politik und Unzufriedenheit mit der konkreten Umsetzung der Demokratie in der Bundesrepublik hätten zu dieser massenhaften Einstellungsveränderungen geführt.

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