Thier-Galerie öffnet Pforten

Es ist alles bereit für die große Eröffnung der Thier-Galerie am Donnerstag am Westenhellweg. Dann öffnen rund 160 Fachgeschäfte sowie Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe ihre Pforten für die Besucher. Glaubt man den aktuellen Schätzungen wohnen im Einzugsgebiet des neuen Einkaufscenters knapp drei Millionen potentielle Kunden.

Das dreieckige "Haus im Haus" steht im Innenhof der neuen Thier-Galerie. Um Strom zu sparen, richten sich die Lichter automatisch nach der Sonneneinstrahlung. Foto: Michael Jochimsen

Das dreieckige "Haus im Haus" steht im Innenhof der neuen Thier-Galerie. Um Strom zu sparen, richten sich die Lichter automatisch nach der Sonneneinstrahlung. Foto: Michael Jochimsen

Gerade aus der Region im Osten erwartet Centermanager Alexander Crüsemann viele Kunden. „Die Leute sollen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und begeistert sein“. Diese Begeisterung hat sich die Hamburger ECE und die Anlagegesellschaft Hamburg Trust 300 Millionen Euro kosten lassen. Dazu soll es immer wieder Aktionen wie den „Weihnachtsglanz“ mit Kinderbacken und Chören oder auch Modeshows und prominenten Besuch geben. Insgesamt schafft die Thier-Galerie damit rund 1000 neue Arbeitsplätze. „Das ist eine absolute Bereicherung für die Stadt und macht Dortmund noch attraktiver“, sagte Oberbürgermeister Ullrich Sierau.

Alle Beteiligten zeigten sich sehr erfreut über die Eröffnung der Thier-Galerie (von links nach rechts): Andreas Mattner von ECE, Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Centermanager Alexander Crüsemann Foto: Michael Jochimsen

Alle Beteiligten zeigten sich sehr erfreut über die Eröffnung (von. li. nach r.): Andreas Mattner von ECE, Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Centermanager Alexander Crüsemann Foto: Michael Jochimsen

Von regionalen Investoren unterstützt

An einem Immobilienfond zur Finanzierung des Projekts beteiligten sich auch 3438 Anleger, 44 Prozent davon aus der Region. Gerade zu Zeiten der Finanzkrise Anfang 2009 wollten viele Anleger in langfristige Fonds investieren, die als „unsexy“ gelten, so Lutz Wiemer, CIO der Hamburg Trust, welche den Fond aufgestellt hat. Das ganze Projekt ging ziemlich schnell über die Bühne, die Bauzeit betrug keine zwei Jahre, einzig die archäologischen Ausgrabungen verzögerten den Bau etwas. Dabei wurden Reste einer Glockengießerei gefunden. „Die Ausgrabungen haben wir gemacht, damit ECE weiß, dass hier ein guter Handelsstandort ist“, scherzte Sierau.

Viele neue Geschäfte dabei

Knapp 40 Prozent der Geschäfte werden zum ersten Mal in Dortmund vertreten sein, betonte der Vermietungsmanager Tim Köhler. Gerade am wahrscheinlich populärsten Eingang, dem Westenhellweg, gibt es viele neue Läden. Insgesamt dominieren in der Thier-Galerie zahlreiche Modeläde : statistisch gesehen, bieten zwei von drei Geschäften Kleidung, Schuhe oder Sportartikel an. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf „Young Fashion“ gelegt. Zu den absoluten Publikumsmagneten könnten der irische Mode-Anbieter Primark und die amerikanische Surfer-Marke Hollister sein. Ein Viertel der Geschäfte stammt jedoch auch aus der Region ─ eine Vorgabe der ECE an sich selbst.

Für den Eingang am Westenhellweg wurde die historische Fassade des Berlet-Hauses restauriert. Die Architekten wollen in der Thier-Galerie durch klassische Elemente mit einigen Goldakzenten überzeugen. Foto: ECE

Für den Eingang am Westenhellweg wurde die historische Fassade des Berlet-Hauses restauriert. Die Architekten wollen in der Thier-Galerie durch klassische Elemente mit einigen Goldakzenten überzeugen. Foto: ECE

Shopping auf drei Etagen

Die Geschäfte verteilen sich auf drei Ebenen, auf der vierten befindet sich die „Food Lounge“. Unter einem großen Glasdach kann man auf 550 Sitzplätzen Speisen aus aller Welt probieren und es sich dabei auch auf einem Balkon über dem Westenhellweg gemütlich machen. Den Rest des Gebäudes nimmt ein Fitnesscenter und Büroflächen ein, von denen allerdings bisher nur die Hälfte vermietet wurde. Eine Besonderheit der Galerie ist das „Haus im Haus“, ein dreieckiges Gebäude, welches mitten in der Thier-Galerie steht und durch 25 Brücken mit den umliegenden Ladenstraßen verbunden ist.

Zugang von allen Seiten möglich

Die "Food Lounge" kann zusätzlich zu den 33.000 Quadratmetern Verkaufsfläche noch 550 Gäste bewirtschaften. Foto: Michael Jochimsen

Die "Food Lounge" kann zusätzlich zu den 33.000 Quadratmetern Verkaufsfläche noch 550 Gäste bewirtschaften. Foto: Michael Jochimsen

Der Zugang vom Westenhellweg ist nicht der einzige, weitere befinden sich unter anderem am Hohen Wall, in der Potgasse oder in der Martinistraße. Diese führen allerdings alle direkt in das Obergeschoss, da sie fünf Meter höher liegen als der Westenhellweg. Für alle Autofahrer gibt es drei Parkebenen mit Tarifen von einem Euro pro Stunde für die ersten drei Stunden, danach steigt die Parkgebühr auf 1,5 Euro pro Stunde. Diejenigern, die mit der U-Bahn anfahren, müssen ca. 300 Meter laufen. Das sei jedoch kein Problem, versichert Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Dortmund ist eine sportliche Region, die paar Schritte können die Leute hinter sich bringen.“

1 Comment

  • Stefan Tegethoff sagt:

    Also, sorry, aber dieser Text liest sich wie eine Pressemitteilung der ECE selbst. Alles ist gut, alles ist schön, es wird gescherzt und positiv geschätzt: soundsoviele Arbeitsplätze und soundsoviele potentielle Kunden.

    „“Knapp 40 Prozent der Geschäfte werden zum ersten Mal in Dortmund vertreten sein“, betonte der Vermietungsmanager Tim Köhler.“ Ja was heißt denn das im Umkehrschluss? Dass es das meiste, was es da gibt, eh schon in Dortmund gibt. Wie sich die neue Galerie also auf andere Einkaufsbereiche auswirken wird, das ist die spannende Frage. Aber die wird einem auch nicht das ECE-Personal und leider auch nicht der Bürgermeister beantworten…

    Ich gebe zu, ich bin kein Freund von Einkaufszentren, aber, so oder so, erwarte ich von – auch angehenden – Journalisten, dass sie kritisch hinter die Fassade schauen.

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