Drogenfrei in die Zukunft

Doch noch ein weiteres Mal schaffte Ariana diesen einen, so wichtigen Schritt. „Die Drogen haben mir keine Freiheit mehr gegeben wie damals, im Gegenteil“, erinnert Ariana sich zurück, „vielmehr haben sie mir meine Freiheit und meinen Willen genommen.“

Auf ein Neues kam sie auf die Fazenda in São Paulo – und hielt dieses Mal das komplette Jahr durch.

„Ich habe mich selbst besiegt.“

Heute möchte sie vor allen Dingen eins: Ihren Eltern eine gute Tochter sein. Sie will, dass man stolz auf sie sein kann, auf sie zählen kann. Etwas, das lange schlicht und einfach nicht möglich war. 

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Der „Hof der Hoffnung“ in Hellefeld.

Und Ariana möchte helfen. So, wie ihr damals andere Frauen geholfen haben. Deshalb ist sie seit vier Monaten auf der Fazenda im sauerländischen Hellefeld. „Hier gibt es Mädchen, die meine Hilfe wirklich gebrauchen können. Und ich möchte alles geben, was ich habe“, erzählt Ariana mir stolz.

In Deutschland zu sein und zu helfen ist das, was ihr Herz ihr befohlen habe, so die heute 29-Jährige. Trotzdem wird sie manchmal wehmütig, wenn sie an Brasilien denkt: „Jetzt ist die Zeit gekommen, in der ich endlich wieder bei meiner Familie sein könnte und meine Eltern lieben könnte. Stattdessen bin ich in Deutschland und liebe andere. Aber sie verstehen das. Schließlich tue ich hier das Richtige.“

„In den Drogen habe ich nichts gefunden. Und am wenigsten die Freiheit.“

Wenn Ariana heute zurückblickt, dann erscheint ihr dieser von den Drogen bestimmte Lebensabschnitt kurz. Wie eine einzige verschwommene Momentaufnahme, die sich doch über so viele Jahre hinzog. Sie ist sich dieser Jahre bewusst, versucht nicht, sie zu verdrängen. Aber heute, sagt sie, ist alles anders. Heute hat Ariana Pläne, möchte ihr Jahr in Deutschland beenden, gerne noch ein wenig mehr Deutsch lernen. Möchte ihr Leben für andere geben. Irgendwann zurück nach Brasilien reisen, zu ihren Eltern und zu ihrer Freundin. Auch mit 30 dann noch anfangen zu studieren, wieder zur Universität gehen. Design soll es wieder werden, genau wie damals.

Aber Ariana weiß, dass die Fazendas für immer ein Teil ihres Lebens bleiben werden. 
So viel hat sie dort gelernt, so viel über sich selbst erfahren, so viel Liebe geschenkt bekommen. Deshalb möchte sie gern eine Gruppe Ehemaliger gründen, mit Menschen aus der ganzen Welt. Und sie ist sich sicher: Sie selbst muss dafür nur den ersten Schritt machen – den Rest wird Gott schon irgendwie auf den Weg bringen. 

Ob sie heute noch Angst vor der Zukunft hat? 

„Nein. Ich muss mich nicht damit belasten zu überlegen was sein wird, wenn ich nach Brasilien zurückkomme, denn ich weiß, Gott hat einen Plan für mich. Für jetzt und für immer.“

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So glücklich kann Ariana heute strahlen.

 

Medienprojekt: Frei! (Teichmann)

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