Kino-Tipp: Battle Los Angeles

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2011 scheint das Jahr der Außerirdischen zu werden. Elf Filme, vom Kriegsdrama bis hin zum Comic-Blockbuster, beschäftigen sich diese Kino-Saison mit Besuchern aus dem All. So viele wie seit dem UFO-Hype in den 50er Jahren nicht mehr. Nun läuft „World Invasion: Battle Los Angeles“ in den Kinos. pflichtlektüre online sagt, ob sich der Kinobesuch lohnt.

In "World Invasion: Battle of Los Angeles" wird die Bevölkerung mit einer unerwarteten Alien-Invasion konfrontiert. © 2011 Sony Pictures Releasing GmbH

In "World Invasion: Battle of Los Angeles" wird die Bevölkerung mit einer unerwarteten Alien-Invasion konfrontiert. © 2011 Sony Pictures Releasing GmbH

Wieder einmal fällt die Erde außerirdischen Bösewichten zum Opfer – diesmal sind die Aliens allerdings richtig mies drauf: Völlig hilflos müssen die Menschen mit ansehen, wie eine Stadt nach der anderen von den schwer bewaffneten Besuchern vernichtet wird. Der Grund: Sie brauchen Wasser. Im weltweiten Inferno wird Los Angeles zum letzten Zufluchtsort. Hier sollen Sergeant Lands, gespielt von Aaron Eckhart, und sein Team die Verteidigung übernehmen und sich dem übermächtigen Feind stellen: Einem Feind, wie er ihnen noch nie zuvor begegnet ist.

 

Mit Raketen und automatischen Waffen feuern gesichtslose Kreaturen zwei Stunden lang auf alles, was sich bewegt. Statt gewohnter Weltraumromantik gibt es Action pur. Und das ist auch gut so: Denn die kann sich wirklich sehen lassen. In Ego-Shooter-Perspektive gibt es massenweise „Wackelaufnahmen“, die zwar manchmal etwas chaotisch wirken, an vielen Stellen aber wirklich fesseln. Mit seinen sandgestrahlten Bildern erinnert „Battle Los Angeles“ dabei nicht selten an Game-Klassiker wie „Call of Duty“.

Leider ist das aber auch schon alles, was der Film zu bieten hat. So sind Dialoge beispielsweise so gut wie überflüssig. Kommandos wie „Feuer“, „Weiter, Weiter“ oder „Raketenangriff“ wechseln sich mit patriotischem Gesülze ab:

 

Auch in "Battle Los Angeles" spielt Michelle Rodriguez wieder die toughe Soldatin © 2010 Sony Pictures Releasing GmbH

Auch in "Battle Los Angeles" spielt Michelle Rodriguez wieder die toughe Soldatin. © 2010 Sony Pictures Releasing GmbH

Auch den Charakteren haben die Macher eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn überhaupt gibt es billige Klischees. Natürlich erwartet niemand eine detaillierte Figurenzeichnung in einem 70-Millionen-„Planet-in-Schutt-und-Asche-lege-Blockbuster“. Aber ein bisschen mehr hätte es schon gebraucht, um den Zuschauer auch gefühlsmäßig zu erreichen. So kann einem das Schicksal der einzelnen Soldaten, so böse das auch klingt, größtenteils egal sein.

Allein Aaron Eckhart und Michelle Rodriguez, die ihre Sache erwartungsgemäß gut machen, bleiben nach den zwei Stunden im Gedächtnis. Der restliche Cast, zu dem beispielsweise auch R&B Sänger Ne-yo gehört, geht komplett unter. Von den lieblos gestalteten Aliens einmal ganz abgesehen.

© 2011 Sony Pictures Releasing GmbH

Die Aliens aus "Battle Los Angeles" machen wenig Eindruck. Ihre Waffen sind dafür umso größer. © 2010 Sony Pictures Releasing GmbH

 

Fazit: Angekündigt als eine Mischung aus „Black Hawk Down“ und „Independence Day“ und angeheizt von einem spektakulären Trailer galt „World Invasion: Battle Los Angeles“ als einer der heiß erwartetsten Filme 2011. Umso ernüchternder fällt leider das Ergebnis aus: Der Sci-fi-Actioner enttäuscht trotz gelungener Gefechtsszenen und guten Effekten, weil Regisseur Jonathan Liebesman alles, was sonst noch zu einem guten Film gehört, grob vernachlässigt hat. Wirklich schade. Da wäre mehr drin gewesen.

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