NRW-Asten beklagen „Bafög-Skandal“

Studentenvertreter aus ganz  NRW protestieren in einem Aufruf gegen den Stau auf den Bafög-Ämtern. Für das kommende Wintersemester müssten Antragsteller Wartezeiten von bis zu sechs Monaten befürchten, kritisieren insgesamt 16 Asten (Allgemeine Studierendenausschüsse) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Dem Bildungsministerium werfen sie eine „Verzögerungstaktik“ vor und fordern eine bessere finanzielle Ausstattung der Studentenwerke.

In dem Aufruf, den auch die Universitäten in Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen unterstützen, beklagen die Unterzeichner einen „Bafög-Skandal“, vor allem im Hinblick auf den kommenden Doppelabiturjahrgang.  2013 werden rund 20 000 zusätzliche Bafög-Empfänger erwartet. Bereits im Februar hatten die Asten deshalb in einem offenen Brief an Bildungsministerin Svenja Schulze (SPD) mehr Verwaltungspersonal für die Studentenwerke gefordert – offenbar ohne Wirkung: „Im neuen Haushalt der Landesregierung ist noch immer keine Aufstockung in Sicht“, sagt Kai-Uwe Joppich vom Asta der FH Dortmund, von der der Aufruf ausging. Es sei ein „Schlag ins Gesicht der Studierenden“, dass die Ministerin hier nicht handele.

Das Ministerium selbst will von den Vorwürfen nichts wissen: „Die Studentenwerke haben zusätzlichen Bedarf angemeldet, können die angeblich katastrophale Situation aber nicht bestätigen“, sagte der Sprecher Dirk Borhart dem Online-Portal derwesten.de. Allerdings hatten die Studentenwerke selbst bei einem Treffen mit der Ministerin Ende August mindestens vierzig zusätzliche Verwaltungsmitarbeiter eingefordert. Dass das Ministerium für 2013 zusätzliche Mittel in Aussicht gestellt hat, reicht den Asten nicht, wie Kai-Uwe Joppich erklärt: „Wir wissen aus Gesprächen mit den Studentenwerken, dass es einige Monate dauert, bis neue Mitarbeiter effektiv eingearbeitet sind. Das Geld wird also jetzt benötigt – nicht, wenn der Doppeljahrgang bereits da ist.“

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