Alternativen zu Prisma: Ist das Kunst oder kann das jeder?

Ein Ölgemälde like van Gogh: Mit der Fotobearbeitungs-App „Prisma“ können Apple-Nutzer ihre Fotos in kleine Kunstwerke verwandeln. Quasi über Nacht wurde die App zum Mega-Hit – trotz einigen Medienberichten über Eingriffe in die Privatsphäre der User. Die Fotos werden mithilfe der Cloud bearbeitet und dort gespeichert. Was dann mit den Fotos passiert, weiß niemand. Die App greift außerdem auf Nutzerdaten wie den Standort zu und gibt diese laut AGBs „eventuell“ an Drittanbieter heraus.

Trotzdem wurde die App des russischen Mail-Anbieters „Mail.ru“ sofort eine Sensation. Obwohl sie erst am 11. Juni veröffentlicht wurde, führt auf den Social-Media-Plattformen kein Weg mehr an den Fotos vorbei.

Nun sind Android-Nutzer bisher noch angeschmiert. Die App soll es im Google Play Store erst im Laufe des Monats geben. Damit die Smombies mit Samsung und Co. ihr Smartphone bis dahin nicht traurig in die Ecke legen müssen, haben wir für euch vier Alternativen fürs Android-Betriebsystem getestet.

Photo Lab

Herausgeber: VicMan LCC
Downloads: mehr als 10.000.000
Bewertung: 4,5 Sterne

Einen Kopf zerplatzen lassen, ein kostenloses Skizzen-Portrait von sich machen oder den Körper eines Models haben – und das ganz ohne Sport zu machen? Mit Photo Lab gar kein Problem. Die kostenlose Version der App enthält eine große Auswahl an Filtern. Die App ist stark auf die Bearbeitung von Selfies ausgerichtet. Wer also seine Landschaftsbilder bearbeiten will, der sollte zu einem anderen Programm greifen.

Die Vollversion der App, die für 3,19 Euro erhältlich ist, bietet Zugriff auf weitere Filter und entfernt zusätzlich die Werbung. Diese erscheint leider bei jeder Bearbeitung und ist teilweise mit Ton unterlegt, sodass sie schnell nervig wird.

Fazit: Coole Effekte, aber die ständige Werbung kann einem schnell die Lust nehmen. Nur für Selfies wirklich brauchbar.

Bleistiftskizzen wie vom Profi

Bei so vielen Filtern kann einem schonmal der Kopf platzen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Adobe Photoshop Express

Herausgeber: Adobe
Downloads:  mehr als 50.000.000
Bewertung: 4,1 Sterne

Der kleine Bruder von Photoshop ist auch für Smartphones erhältlich. Im Selbsttest wurde deutlich: Die App liefert Einstellungsmöglichkeiten für einfach alles. Die Schärfe, Schattierungen, Beleuchtung und vieles mehr können an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Man kann die Filter auch übereinander legen und die Effektstärke aufdrehen, um faszinierende und teils absurde Bilder zu kreieren. Die kostenlose App ist dabei ziemlich umfangreich, wer noch mehr will, kann weitere Filter freikaufen. Die Preise schwanken dabei zwischen 2,20 Euro und 3,67 Euro. Ziemlich teuer und eigentlich unnötig. „Mit Adobe Photoshop Express liefert Ihnen Adobe eine ansprechende Anwendung um Ihre Bilder zumindest in Grundzügen zu bearbeiten und zu optimieren“ sagt CHIP-Redakteur Michael Humpa über die App.

Für besonders Faule gibt es einen Auto-Optimierungs-Zauberstab, der das Bild auf die von der App als optimal angesehenen Einstellungen setzt.

Fazit: Intuitive Bedienung und auch ohne Voll-Version ein großer Umfang an Bearbeitungsoptionen.

Ein großer Becher Kaffee: 2,30 Euro. Ein Kunstwerk: unbezahlbar!

So sieht das Uni-Nashorn sonst nur auf LSD aus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Photo Editor

Herausgeber: Lyrebird Studio
Downloads: mehr als 10.000.000
Bewertung: 4,3 Sterne

Die kostenlose App des Entwicklerstudios „Lyrebird“ besticht vor allem durch eine große Auswahl an Stickern und Licht-Effekten. Für eine ernsthafte Bildbearbeitung eignet sich die App aber nicht: man findet sich in der App kaum zurecht, sodass die Bearbeitung schon mal dauern kann. Die zu Verfügung stehenden Effekte sind aber lustig, sodass sich der Einarbeitungsaufwand auszahlt. 

Fazit: Schnelles bearbeiten Fehlanzeige, die Effekte können aber überzeugen.

Licht- und Farbeffekte machen bunte Bilder noch farbenfroher

photoeditor3

Wie aus einem Cartoon: Ein Orangensaftbrunnen mit einem studierenden Vogel

 

 

 

 

 

 

 

PicsArt

Herausgeber: PicsArt
Downloads: mehr als 100.000.000
Bewertung: 4,4 Sterne

Filter, Stempel und Co: Daran mangelt es dieser App wirklich nicht. Leider ist dabei nicht immer klar, welcher Effekt unter welchem Menüpunkt erreichbar ist, sodass man sich ziemlich oft durchklicken muss, um die gewünschten Änderungen vorzunehmen. Diese können am Ende durchaus überzeugen. Wer zwischen Zähneputzen und Frühstück schnell Filter über seine Bilder legen will, sollte die App aber nicht installieren.

Fazit: zunächst unübersichtlich, insgesamt mit guten Bearbeitungsoptionen ausgestattet.

Die H-Bahn an der Uni erstrahlt in neuem Glanz

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist ein Sticker!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach ausgiebigem Testen ist unser Favorit die „Adobe Photoshop Express“-App. Mit Stickern kann sie zwar nicht aufwarten, dafür bietet sie sowohl spaßige Effekte als auch recht professionelle Bearbeitungsmöglichkeiten in einem. An die Androids unter euch: Zwar können diese Apps euch nicht den selben Effekt wie Prisma bieten – ein lustiges Bild von eurer Katze ist trotzdem allemal drin. Uns jedenfalls hat es viel Spaß gemacht, ein paar Fotos mit den Apps zu verunstalten.

Beitragsbilder: Nils Gronemeyer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert