Die Feierlaune bei der SPD will gar nicht aufhören – schließlich liegt sie in Dortmund derzeit mit 50 Prozent vorn, die CDU hingegen hat nur 21,8 Prozent der Stimmen bekommen. Ein Großteil der Dortmunder Wahllokale ist bereits ausgezählt. Demnach haben die Grünen 11,7 Prozent der Stimmen bekommen, die FDP 3,6 Prozent, die Linken 3,5 Prozent und die Piraten 9,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag in Dortmund bei 55,7 Prozent.
Die Piraten, ist bei der SPD zu hören, hätten den Sozialdemokraten weniger weh getan als gefürchtet – und die Sozialdemokraten wollen jetzt die Ärmel hochkrempeln. Hier sieht es so aus, als würden alle vier Direktkandidaten direkt in den Landtag kommen. Eine von ihnen ist Nadja Lüders: „Das Wochenende ist kaum noch zu toppen!“, freut sie sich. „Wir hätten nie gedacht, dass wir auch in Dortmund so viele Stimmen kriegen!“
Die Liberalen feiern auch, als die Säle im Rathaus um den eigenen Saal herum leerer werden: „Sehr, sehr schön“ sei die Stimmung, sagt Fraktionsvorsitzender Lars Rettstadt. Damit, dass die FDP wieder in den Landtag einziehen werde, habe er gerechnet, auch habe er an den Wahlständen „viel Unterstützung“ von den Bürgern erfahren. „Wir haben unsere Glaubwürdigkeit zurückerobert“, sagt Rettstadt – und wolle nun auch „große Dankbarkeit gegenüber dem Wähler“ ausdrücken.
Es ging um die Rot-Grüne Mehrheit
Feiern wollen auch die Grünen an diesem Abend – auch wenn unter den Mitgliedern zwischen dem Lob für das Wahlergebnis und das vollkommen vegetarische Büffet Unverständnis darüber herrscht, dass die FDP so gut abgeschnitten hat. „Klar“ hätten die Grünen besser abschneiden können, sagt Direktkandidat Ulrich Langhorst. Doch für ihn gelte derzeit vor allem eines: „Es ging darum, dass Rot-Grün eine klare Mehrheit schafft.“ Und „unterm Strich“ hätten die Grünen das Ergebnis halten können. Auch seien die Piraten hier ein „Unsicherheitsfaktor“ gewesen.
Freuen kann sich Saziye Altundal-Köse: Die Grünen haben 12,2 Prozent geholt. „Das ist gut“, so die Dortmunder Direktkandidatin anerkennend – auch wenn sie gesteht: „Nach dem Wahlkampf haben wir auf mehr Stimmen gehofft.“
Große Niederlage für die CDU
Klare Worte für die Parteiniederlage findet Steffen Kanitz, Kreisvorsitzender der CDU: Eine „große Niederlage“ sei das Wahlergebnis, ein „Fiasko“: „Die Stimmung ist natürlich gedrückt.“ An dem Ergebnis habe man die „Bedeutung des Spitzenkandidaten“ gesehen, bei der CDU und Spitzenkandidat Norbert Röttgen habe es da „Fehler von Anfang an gegeben“. Nun gehe es darum, „Vertrauen zurückzugewinnen.“ Zumindest der BVB wird aber an diesem Abend auch von den Christdemokraten noch gefeiert: „Klar, das gehört sich als Dortmunder so“, so Kanitz.
Die Linken und die Piraten haben sich im Dortmunder Rathaus an diesem Wahlabend übrigens nicht blicken lassen. Aber so schmerzlich vermisst wie der BVB auf dem allmählich nächtlich werdenden Friedensplatz wurden sie wohl nicht. Auch wenn zumindest die Piraten richtig viel zu feiern haben – das tun sie aber nicht im Rathaus, wie Kandidat Christian Nissen per Twitter mitteilte, sondern im „Taranta Babu“.
Dafür muss aber auch einiges getan werden!