Wir basteln uns einen Bestseller

6. Vermarktung

Wichtiger als das eigentliche Schreiben unseres Bestsellers ist seine anschließende Vermarktung. Dass das Ding sich wie geschnitten Brot verkaufen wird, ist mit diesen Inhalten eh schon klar, aber klug ist (und reich wird), wer sich in den Verhandlungen klug gibt.

Zuerst einmal sind die Übersetzungsrechte wichtig. Denn wir wollen ja schließlich, dass sich die ganze Hysterie nicht nur auf ein Land beschränkt, sondern sich möglichst international ausbreitet. Dabei kann uns herzlich egal sein, wie unsere Protagonisten nun in der koreanischen oder altgriechischen Übersetzung heißen: Hauptsache, unser Oeuvre wird bitteschön auch überall gekauft.

Reich werden durch Schmonzetten schreiben ist ein Teil - dafür die Filmrechte zu verkaufen, der andere. Foto: Miriam Trescher/pixelio.de

Reich werden durch Schmonzetten schreiben ist ein Teil - für viel Geld die Filmrechte zu verkaufen, der andere. Foto: Miriam Trescher/pixelio.de

Dann sind natürlich die Filmrechte entscheidend. Denn für die Leute, für die sogar diese Art Literatur nichts ist, die werden immerhin den Film gucken – und die Fans ziehen sich sowieso alles rein, egal ob Film oder Buch. Außerdem gibt es (zumindest in den USA) haufenweise junge, hübsche Schauspieler, die sich nicht zu schade sind, bei so etwas mitzuspielen. (Und sich hinterher auf der Filmpremiere von Horden besessener Teenies anschreien zu lassen.)

Mit dem Verkauf der Filmrechte gehen dann natürlich auch die Merchandising-Rechte einher, denn: Von imaginären Buchfiguren lassen sich schlecht Bettwäsche und Schlüsselanhänger verticken, von schmachtenden Jungstars hingegen sehr gut. Diese Rechte werden wir daher auch so teuer wie möglich verhökern.

Und, voila, endlich sind wir so reich, dass wir hinterher in Interviews erzählen können, welchen Hilfsorganisationen wir was spenden wollen (ohne dabei zu erwähnen, wie viel wir davon für uns behalten).

2 Comments

  • Amelie sagt:

    Sehr schöner Artikel. Dann werde ich mich wohl gleich mal ans schreiben machen, momentan suchen die Verlage ja schon Autoren wenn ich also mein Meisterwerk fertig gestellt habe muss ich mir um den Lektor und das Marketing garkeine Sorgen mehr machen. Einfach das Manuskript losschicken und schon prasselt das Geld nur so aufs Konto. Eventuell starte ich auch eine Versteigerung, schließlich kann es den Verlagen schon was Wert sein mein Buch veröffentlichen zu dürfen.

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