Wir basteln uns einen Bestseller

2. Die Protagonistin

Nachdem wir uns das nun eingeprägt haben, kommen wir also zur Erzählerin des Ganzen: der Protagonistin. Aus irgendeinem Grund scheint es bei so einem überirdischen Exemplar von Mann gegeben, dass das Mädel so tollpatschig, schüchtern und unschuldig sein muss, dass es schon beinahe an Lächerlichkeit grenzt.

Aber egal, wir schreiben hier einen Bestseller, keinen neuen Shakespeare. Und da dem so ist, ist natürlich klar, dass das Mädchen trotzdem ziemlich gut aussehen muss – Brille und gesundes Essverhalten gehen gar nicht, lange Haare sind ein Muss. Und: Sie darf auf keinen Fall wissen, wie gut sie aussieht. Denn „entdeckt“ wird sie ja erst durch den Super-Mann in unserem Buch.

Um das noch zu toppen, ist eins dringend nötig: Das Mädchen muss so unerfahren sein, wie es nur irgendwie geht. So oft, wie ich meinem Leser ins Hirn prügele, dass der Protagonist Adonis-mäßig aussieht, so oft betone ich auch: Dieses Mädchen ist eine Jungfrau, die von unserem Helden gerettet werden muss! Versteht das doch!

2 Comments

  • Amelie sagt:

    Sehr schöner Artikel. Dann werde ich mich wohl gleich mal ans schreiben machen, momentan suchen die Verlage ja schon Autoren wenn ich also mein Meisterwerk fertig gestellt habe muss ich mir um den Lektor und das Marketing garkeine Sorgen mehr machen. Einfach das Manuskript losschicken und schon prasselt das Geld nur so aufs Konto. Eventuell starte ich auch eine Versteigerung, schließlich kann es den Verlagen schon was Wert sein mein Buch veröffentlichen zu dürfen.

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