Veganes Essen: Nicht nur was für Hardliner

Ausgezeichnetes Essen: „PETA Deutschland“ hat am 12. Januar die Auszeichnung „vegan-freundlichste Mensa 2016“ verliehen. Unter den Gekürten ist auch das Studentenwerk der TU Dortmund: Sie ist eine von 21 Mensen mit der Bestnote. Insgesamt nahmen 59 Mensen an der Umfrage teil.

Einer Studie von „SKOPOS Research“ zufolge ernährten sich 2016 etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland vegan. Kein Wunder, dass die Mensen vieler Universitäten nun auch vegane Speisen in ihr Programm aufnehmen. Die Tierschutz-Organisation PETA bewertet die Mensen jedes Jahr. Dabei stehen neben dem Umfang des Angebots auch die regelmäßige Verfügbarkeit und Qualität von veganen Snacks und Kaffee im Vordergrund. Außerdem muss es spezielle Hinweise auf das vegane Angebot geben. Was die PETA sonst noch verlangt: Die Köche sollten eine gesonderte Schulung für die tierproduktfreie Küche absolviert haben.

Die Auszeichnung schafft Anreiz: Bald gibt es noch mehr vegane Specials in TU-Mensen. Foto: Nils Gronemeyer.

Felicitas Kitali, Fachreferentin Ernährung bei PETA, erklärt, warum das Angebot dieser speziellen Ernährungsform heutzutage wichtig ist: „Veganes Essen ist besser für die Umwelt und unsere Gesundheit.“ Erklärtes Ziel von PETA ist es, das Leiden von Tieren zu verringern. Auch dazu will PETA durch die Kür der besten Mensen für veganes Essen beitragen. „Die Auszeichnung soll die Diskussion und den Austausch anregen, zwischen den Studentenwerken aber auch zwischen den Studenten selbst“, so Kitali.

Von den Mensa-Angeboten ist nicht nur die PETA überzeugt. Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, erklärt: „Die Studentenwerke sind mit ihrer Hochschulgastronomie hervorragend eingestellt auf die unterschiedlichen Ernährungsweisen und Erwartungen der Studierenden. In der Mensa werden alle glücklich“.

Was denken die Verkoster?

Und wie sehen das die Studierenden? Denen werden die veganen Gerichte am Ende schließlich vorgesetzt. Arthur ist 29 und Chemiker. Eigentlich studiert er hier gar nicht mehr, aber zum Essen kommt er trotzdem noch in die Mensa. Er hat sich den Aktionsteller, einen veganen Burger für 3,50 Euro, bestellt: „Ich bin eigentlich kein Veganer, aber meine Freunde meinten, das wäre lecker. Außerdem steht Burger drauf, also muss es gut sein“. Auch wenn Arthur nicht bewusst auf Tierprodukte verzichten will – immerhin: Laut einer GfK-Studie wollen 37 Prozent der Befragten ihren Fleischkonsum reduzieren.

Veganes Essen kommt längst nicht nur bei Veganern auf den Teller. Foto: Nils Gronemeyer.

Auch Christian ist eigentlich kein Veganer, nicht einmal Vegetarier. Trotzdem hat der 29-jährige Hilfsarbeiter der Energieforschung Ruhr sich den Aktionsteller geschnappt: „Ich bin so ziemlich Allesfresser. Hauptsache es sieht gut aus und schmeckt“. Für den Informatiker Sven sieht die Sache da anders aus: „Ich bin Veganer, da habe ich nicht die große Wahl. Aber das Essen schmeckt mir hier immer“ erklärt der 21-jährige. Bei der Wahl wird jedoch bald Abhilfe geschaffen: In der Galerie und der Mensa Sonnenstraße gibt es im Februar Sonderaktionen rund um das vegane Essen.

Die TU-Studierenden scheinen die Einschätzung der PETA zu teilen und geben dem veganen Mensa-Essen einen grünen Daumen nach oben. Gleichzeitig scheinen die Mensen auch das Ziel der PETA umzusetzen: Auch Nicht-Veganer greifen zu den Produkten, wenn auch nicht immer aus strenger Überzeugung. Aber vielleicht ist die Motivation egal, solange das Ergebnis stimmt. Und wenn Umwelt und Tiere durch leckeres Essen gerettet werden können, warum nicht?

Titelbild: Nils Gronemeyer

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