Quantified Mona – Woche 4: Schlafen

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Wenn ich an die letzten drei Wochen denke, ist eins klar: Ich weiß auch ohne App was ich gegessen habe, wie ich mich beim Sport fühle und wie viel Geld ich im Monat ausgebe. Über meinen Schlaf weiß ich allerdings fast gar nichts: Wie lange brauche ich zum Einschlafen? Wie gut ist mein Schlaf? Und rede ich etwa die ganze Nacht? Das alles wollte ich in der vierten Testwoche von „Quantified Mona“ herausfinden.

Eine Schlafanalyse-App hat mich in der Nacht beobachtet und sollte mich morgens in der leichtesten Schlafphase wecken, damit das Aufstehen nicht so hart ist. Dafür musste ich mein Handy mit ins Bett nehmen, denn die App reagiert nur auf Bewegungen der Matratze. 
Am ersten Abend der Testwoche lag ich also im Bett, das Telefon direkt neben meinem Kopfkissen. Immer wenn ich die Augen zugemacht habe, erschienen meine Eltern mit erhobenem Zeigefinger in meinem Kopf: „Handystrahlung ist schädlich!“, riefen sie und ans Einschlafen war nicht zu denken.

Am nächsten Morgen stellte ich also mit tiefen Ringen unter den Augen fest, dass die App auch im Flugmodus bestens funktioniert. Das Strahlungsproblem war damit gelöst. Dafür tauchte eine andere Schwierigkeit auf: Was sollen mir die Kurvendiagramme sagen, die das Handy über Nacht aus meinen Schlafdaten erstellt hat?

Collage Kopie 2Ich war verwirrt, denn jeden Morgen sahen die Graphen wieder ganz anders aus als am Vortag. Schlafe ich etwa jede Nacht anders? War ich wirklich am Dienstag und Mittwoch um 1 mondUhr noch mal wach? Oder zieht die App ihre Kurven einfach ziemlich willkürlich?

Ob ich gut oder schlecht geschlafen habe, wollten mir die Schlangenlinien auch nicht wirklich verraten. Erst nach der 5. Nacht spuckt die App eine Prozentzahl aus, die meine Schlafqualität widerspiegeln soll. Ich war überrascht, denn meine Ergebnisse waren ziemlich gut. Meine schlechteste Nacht lag bei 65 Prozent und die beste sogar über 90 Prozent. 

Aber auch hier frage ich mich: Wie ernst kann ich diese Zahl nehmen? Um das wirklich einschätzen zu können, fehlt mir die Kontrolle. Bei allen anderen Apps aus dem Experiment konnte ich die Ergebnisse nachprüfen, in dem ich zum Beispiel die Kalorienanzahl meines Schokoriegels ausgerechnet und mit der Angabe von „Meal Snap“ verglichen habe. Beim Schlafen schlafe ich aber und nur ein Schlaflabor könnte mir verraten, wie richtig oder falsch die App liegt.  

Schlafqualität

Auf dem oberen Bild seht ihr meine Schlafanalyse an vier aufeinanderfolgenden Tagen. Dass sich jede Nacht Kurven bilden, ist ganz normal, denn während des Schlafes durchlaufen wir alle verschiedene Schlafphasen: vom Leichtschlaf, über den Tiefschlaf in die REM-Phase (engl. Rapid Eye Movement). In dieser Phase sind unsere Träume am lebendigsten und das Gehirn besonders aktiv. Die Muskeln haben jedoch Pause. Dieser Zyklus wiederholt sich in der Nacht mehrere Male.
Das linke Diagramm zeigt meine Schlafqualität in der Testwoche. Am Wochenende scheine ich besser zu schlafen als unter der Woche.

 Diese Apps haben mich in der vierten Woche kontrolliert 

Bildschirmfoto 2014-12-09 um 08.43.23„Sleep Cycle“ soll ein „intelligenter Wecker“ sein, der das Aufwachen zum Kinderspiel macht und mich in der leichtesten Schlafphase weckt. Dafür muss mein Handy in der Nacht in einer ganz bestimmten Position neben dem Kopfkissen liegen, sodass der Sensor im Telefon auf meine Bewegungen reagiert. Vor der ersten Nacht empfiehlt „Sleep Cycle“ sogar einen Positionierungstest. Um zu vermeiden, dass der Wecker mitten in der Nacht klingelt, stelle ich eine Aufwachphase von 90 bis 10 Minuten ein. Also die Zeitspanne, in der ich dann geweckt werden möchte, wenn ich am leichtesten schlafe. Nach einer Woche testen bin ich mir nicht ganz sicher, ob dieser Wecker tatsächlich intelligenter ist als mein Handyalarm, aber zumindest sind die Wecktöne sehr angenehm. „Sleep Cycle“ gibt es auch für Android. 

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Auch der „Dream Talk Recorder“ hat mich beim Schlafen beobachtet, oder besser gesagt belauscht. Die App ist nämlich ein Aufnahmegerät, das alle Geräusche in der Nacht aufzeichnen soll. Wer also im Schlaf viel wirres Zeug redet, der wird sich mit der App köstlich amüsieren. Und auch diejenigen, die (wie ich) nur langweiliges Rascheln auf ihrer Tonspur haben, können Spaß mit dem „Dream Talk Recorder“ haben: Unter der Rubrik „Welt“ haben andere Nutzer ihre lustigsten Schlaf-Gespräche abgespeichert. Leider nimmt die App in der kostenlosen Version nur zwei Stunden auf – ist also eher was für das Nickerchen zwischendurch. Sleep Talk Recorder gibt es auch für Android.

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Bilder: Hersteller. Bildschirmfotos: Mona Ameziane.

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