Die dunkelhäutige „Sharon Sheila Schoko“ sitzt lasziv auf einem Sessel mit einem großen Schokostück im Schoß – so sieht das Cover der neuen Weihnachts-Müllermilch mit Schokogeschmack aus. Genau dieses Motiv sorgt in den sozialen Medien für Aufruhr. Dem Unternehmen wird Rassismus und Sexismus vorgeworfen. Müller kontert: „Rassismus in irgendeiner Form ist keinesfalls unsere Intention.“
Müller bringt zu Weihnachten eine neue limitierte Edition seiner Müllermilch in die Supermarktregale. Freizügige Pin-Up-Girls im Stil der 50er Jahre räkeln sich auf den Flaschen. Besondere Aufmerksamkeit bekommt „Sharon Sheila Schoko“.
Die Initiative Schwarzer Menschen (ISD) in Deutschland wirft Müller vor, Rassismus in Deutschland nicht richtig verstanden zu haben. Tahir Della, Vorstandsmitglied der ISD, klagt über eine allgemein verengte Auffassung von Rassismus: „Das Problem ist, wenn die Definition bei Nichtbetroffenen liegt und nicht bei den Betroffenen.“ Die Absicht spiele keine Rolle und für Della bleibt das Motiv der Weihnachtsedition trotzdem rassistisch – und sexistisch. Zu Beginn waren die Reaktionen auf Twitter negativ: Eine „Limited Edition für Sexshops“ ist noch eine humorvoller Variante. Doch mittlerweile mischt sich auch Sarkasmus mit in die zuvor verurteilenden Äußerungen: „Skandal. Ich verlange von Müller einen, bevorzugt homosexuellen, weißen Mann auf der Vanillemilch Verpackung.“
Das Unternehmen kann die Aufregung um die Limited-Edition nicht verstehen. Marketingchef Markus Geprägs sagt, die aktuelle Diskussion sei „letztendlich reine Geschmackssache, die nicht überinterpretiert werden sollte“. Zudem rechtfertigte sich Müller, die Weihnachtsedition sei „weitaus weniger freizügig als das, was seit einigen Jahren oftmals in Anzeigen, TV-Spots und quer durch alle Medienformen tagtäglich an nackter Haut zu sehen ist“. Das Unternehmen fügt hinzu: Hätte man auf die Figur der „Sharon Sheila Schoko“ verzichtet, könnte dies ebenfalls als Rassismus ausgelegt werden.
