Tipps für Erstsemester

Wie soll ich meine Wäsche waschen, ohne eigene Maschine? Wo muss ich hin, um mich umzumelden? Und vor allem: Wo kann ich am besten feiern und treffe die lustigsten Menschen? Mehr als 8.000 Erstsemester haben in diesem Herbst ihr Studium in Dortmund begonnen und stellen sich vermutlich genau diese und andere Fragen. Diana Heller begann im September ihr Architekturstudium an der FH Dortmund. Sie hat schon einige Antworten auf diese vielen Fragen parat.

Weil sie noch keine eigene Waschmaschine besitzt, geht Diana mit ihren Klamotten in den Waschsalon an der Hamburger Straße. Foto: Lena Seiferlin/Teaserfoto: Rokas Jankus

Weil sie noch keine eigene Waschmaschine besitzt, geht Diana mit ihren Klamotten in den Waschsalon an der Hamburger Straße. Foto: Lena Seiferlin / Teaserfoto: Rokas Jankus

Eine Atmosphäre wie im Film: Lautes Brummen tönt aus den Maschinen, die in Reih und Glied auf dem Boden stehen. Auf den Bänken ringsum sitzen Männer und Frauen, die gelangweilt in die Leere starren. „Ich finde aber, dieser Waschsalon hat etwas Aufregendes“, sagt Diana, „es ist wirklich wie in einem Film“. Weil sie sich noch keine Waschmaschine leisten kann, schleppt sie alle zwei, drei Wochen tütenweise Klamotten in den Waschsalon Ecke Hamburger Straße/Gerichtsstraße.

Die 21-Jährige zog vor über einem Monat von Lünen nach Dortmund. Als sie in ihrer Wohnung wirklich angekommen war, meldete sie sich gleich um. Hierzu musste sie das Bürgeramt am Friedensplatz 1 aufsuchen: „Zwei Stunden warten für zwei Minuten Bearbeitungszeit waren ganz schön nervig“, stöhnt sie, „aber dafür hatte ich es dann hinter mir“. Außerdem gilt: Wer sich nicht ummeldet, bekommt Post vom Amt. Bei mehrmaligem Ignorieren kann dann sogar ein Bußgeld gefordert werden.

Diana wohnt jetzt in Dortmund-Körne, Haltestelle Funkenburg, wo „richtig viele Studenten wohnen“. Da kommt

Wer sich nicht ummeldet, zahlt irgendwann. Also sucht Diana das Dortmunder Bürgeramt am Friedensplatz auf. Foto: Lena Seiferlin

Wer sich nicht ummeldet, zahlt irgendwann. Also sucht Diana das Dortmunder Bürgeramt am Friedensplatz auf. Foto: Lena Seiferlin

doch sicher keine Langeweile auf? „Wir machen richtig viele WG-Partys“, erzählt Diana grinsend. Gehört sich ja auch so für ein richtiges „Studentenleben“. Doch nicht nur Zuhause können gute Abende entstehen. Dortmund hat gerade für Erstsemester einiges zu bieten.

Musik und Tanz

Hinter der Werkhalle für Architekturstudenten in der Ofenstraße liegt etwas versteckt das „Hofcafé“. Das ist aber zugänglich für Jedermann. „Klein und gemütlich ist es hier, richtig süß“, schwärmt Diana, die mit ihren Freunden schon draußen Fußball guckte und sich dafür sogar ihr eigenes Bier mitbrachte: „Alles kein Problem, die Besitzer sind superfreundlich und offen“. Freundlich ist man auch im „Wohnzimmer“, gelegen in Dortmunds Kreuzviertel. Sofas vermitteln hier die gemütliche Atmosphäre vom Zuhausesein. Außerdem empfiehlt Diana das „Rock Café“, Reinoldistraße 21-23, wo es in der Happy Hour von 22 bis 23 Uhr Astra-Bier für 1 Euro gibt. Und wenn’s mal nicht die Kneipe sein soll? „Zum Tanzen geh ich ins Silent Sinners oder ins Spirit. Hier gibt’s montags Bier für 50 Cent und mittwochs freien Eintritt“, erzählt Diana.

Oft geht die gebürtige Lünerin mit ihren Freunden auch essen. Und das kann man ihrer Meinung nach besonders gut im „New Islands“, am Tor zum Kaiserviertel. Im „Chill’r“ in der Brückstraße gibt es Burger nach eigenen Wünschen. Und das „Atlantico“ an der Weißenburger Straße 35-37 ist sowohl für seine Cocktails als auch die mexikanische Karte bekannt.

Raum zum Entspannen

Diana stöbert in der Stadt- und Landesbibliothek nach neuem Lesestoff. Vor allem der Bereich Architektur interessiert sie.  Foto: Lena Seiferlin

Diana stöbert in der Stadt- und Landesbibliothek nach neuem Lesestoff. Vor allem der Bereich Architektur interessiert sie. Foto: Lena Seiferlin

Nach so viel Party ist bei Diana dann wieder entspannen angesagt. „Das geht am besten bei einem guten Buch“, sagt sie, „ich lese ja total viel, auch über Architektur und Baukunst“. Den Lesestoff leiht sie sich oft auch aus der Stadt- und Landesbibliothek gegenüber vom Hauptbahnhof aus. Bei gutem Wetter legt sie sich in den Rombergpark, der mit verschlungenen Wegen und kleinen Teichen zum Chillen einlädt.

Mit Freunden und Kommilitonen geht es dann doch eher in den Westpark im Kreuzviertel zum Grillen, „oder in den Fredenbaumpark im Hafenviertel. Vor ein paar Tagen sind wir dort nachts noch in den Kanal gesprungen“, erzählt sie lachend. Im Sommer ist manchmal fast jeder Zentimeter am Ufer des Dortmund-Ems-Kanals belegt. Wie im Westpark auch, lernt man sich hier schnell kennen, wenn einer die Grillzange des anderen ausleiht. Und im Herbst lädt der Uferweg zu einem ausgedehnten Spaziergang ein, angefangen am Fredenbaumpark.

Filme und Fußball

„Bei schlechtem Wetter sind die Kinos in Dortmund eine gute Alternative“, weiß Diana. Sie war zuletzt im „Cinestar“ am Hauptbahnhof, doch Dortmunds Programmkinos haben ebenfalls viel zu bieten: Die „Schauburg“, das „Roxy“, die „camera“ und das Kino im Depot ergänzen das Filmprogramm. In der Stadt des Deutschen Meisters geht aber nichts ohne Fußball. Public Viewing gibt es in fast jeder Bar und bei großen Spielen oft auch draußen.

Shoppen in der Stadt

Im neuen Second-Hand-Shop "Rosig", nahe der Thier-Galerie, findet Diana viele schöne Oberteile, Schuhe und Accessoires. Foto: Lena Seiferlin

Im neuen Second-Hand-Shop "Rosig", nahe der Thier-Galerie, findet Diana viele schöne Oberteile, Schuhe und Accessoires. Foto: Lena Seiferlin

Dortmund ist nicht nur für Fußball bekannt. Auch zum ausgiebigen Shoppen strömen die Menschen in die Ruhrmetropole. „Wenn ich ausnahmsweise mal Geld zum Shoppen habe, dann bietet mir Dortmund so viele Möglichkeiten“, erzählt Diana mit einem Augenzwinkern. Ihre Lieblingsläden findet sie in der Innenstadt, am Westenhellweg. Allen voran in der „Thier-Galerie“, weil sie dort „so ein breitgefächertes Angebot“ findet. Von günstig und praktisch bis teuer und hochwertig ist alles dabei.

Doch im Kreuzviertel, in der Brückstraße und auch in direkter Nachbarschaft der „Thier-Galerie“ gibt es noch viel mehr zu entdecken: Kleine individuelle Läden, die Kleidung und Accessoires für Männer und Frauen anbieten, die nicht jeder trägt. Diana hat es besonders der Secondhand-Laden „Rosig“, Rosental 19, angetan. Hier hängen Kleider aus den 60ern neben Pullovern mit Zebramotiv von Moschino. Außer Kleidung gibt es Tücher, Taschen, Schuhe und Schmuck aus vergangenen Tagen. Außerdem hat Diana gern „echte CDs im Schrank stehen“. Die besten und günstigsten gibt es ihrer Meinung nach im CD-Markt „andrä“ an der Schwarze-Brüder-Straße 3.

Dortmund ist auch Heimat vieler spannender Flohmärkte. Der „Flo(h)rian“ im Westfalenpark ist riesig, hier ist für jeden etwas dabei. Samstags ist Flohmarkt am Uni-Campus. Und der Schwarzmarkt im Depot bietet ein gemütliches, fast familiäres Flair. Material für’s Studium kauft Diana bei „Idee“ am Ostenhellweg oder im Copy Shop am Brüderweg 28 (hier gibt’s einen Studentenrabatt von 7 Prozent) ein.

Hin und her

Zu allen Shopping- und Kneipentouren muss Diana meistens in Richtung Innenstadt. Tagsüber nimmt sie dafür U- und S-Bahnen, die jedoch nur bis kurz nach Mitternacht regelmäßig fahren. Danach läuft sie oft heim. Wem das zu weit oder gefährlich ist, macht sich auf den Weg zur Reinoldikirche. Von hier bringen die Nachtbusse sowohl Erstsemester als auch alteingesessene Dortmunder sicher ins heimische Bettchen.

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