Volltanken? Zwei Euro, bitte!

Direkt am Vogelpothsweg vorm Uni-Center gibt es eine neue Ladestation. Aber nicht für Handys, sondern für Elektroautos. An der Uni Dortmund heißt es deswegen seit diesem Jahr: „Volltanken für zwei Euro!“ Denn das Tanken des RWE-Elektro-Antriebs kostet laut Anbieter nur zwei Euro.

Auch an der TU Dortmund kann man jetzt Strom "tanken". Foto: Jan-Philipp Wicke

Auch an der TU Dortmund kann man jetzt Strom "tanken". Foto: Jan-Philipp Wicke

Es ist eine schlichte grau-blaue Säule, gerade mal 1,50 Meter hoch. Rechts und links gibt es hinter einem schwingbaren Riegel zwei Steckdosen mit sieben Löchern. Dieses Ding ist eine so genannte „Smart Station“. Mit ihr kann man seit einiger Zeit auch an der TU Dortmund sein Elektroauto aufladen. Das geht ganz einfach: Auto ranfahren, Stromkabel aus dem Motorraum ziehen, an die Steckdose anschließen, Auto abschließen und warten. Eine LED-Leuchte zeigt den Ladestand an. Ist das Auto fertig geladen, blinkt die LED, man schließt das Auto wieder auf, nimmt das Ladekabel ab und fährt weiter. Einmal auftanken dauert ungefähr eine Stunde.

Netz wird weiter ausgebaut

Betreiber der Ladesäule ist der Energiekonzern RWE. Ziel ist es die Elektromobilität attraktiver zu machen. Deshalb hat RWE mit Partnern, wie zum Beispiel dem ADAC oder dem Tankstellenbetreiber Westfalen AG, begonnen ein Netz von Ladesäulen aufzubauen. Im Moment gibt es in Dortmund vierzehn Säulen, laufend sollen neue hinzukommen. Besonders das Ruhrgebiet spielt laut RWE eine große Rolle. Viele Pendler in der Region und die damit verbundenen Staus treiben den Spritverbrauch in die Höhe. Elektroautos haben heute eine Reichweite von 100 bis 140 Kilometer und sind deshalb ideal für den Einsatz in Ballungsräumen geeignet. Die Strecken sind nicht allzu lang, sodass die Kapazität der Akkus ausreicht um beispielsweise vom Wohnort zum Arbeitsplatz zu kommen. RWE spricht davon, dass man die Autofahrer aber nur von Elektromobilität überzeugen könne, wenn es auch ausreichend Lademöglichkeiten gebe.

Die Ladesäule vor dem Uni-Center am Vogelpothsweg 74

Die Ladesäule vor dem Uni-Center am Vogelpothsweg 74 Foto: Jan-Philipp Wicke

Aus diesem Grund gibt es jetzt auch die Säule an der TU. So kann der Inhaber eines Elektroautos an der Uni arbeiten oder als Student in der Vorlesung sitzen, während das Auto sich für den Heimweg schon wieder auflädt. Daneben wurde auch eine Steckdose für daheim entwickelt. Mit der so genannten „Wallbox“ ist das Tanken aus einer kleinen Box auch zu Hause möglich.

Die einzige Voraussetzung für das Tanken ist, dass man sich mit seinem Elektroauto bei einer Telefonhotline, im Internet oder per Smartphone bei RWE anmeldet. Der Autofahrer erhält dann eine Kennnummer und kann von da an, jede RWE-Ladesäule nutzen. Und neben der Klimafreundlichkeit, soll sich auch der Geldbeutel des Autofahrers freuen. Einmal Volltanken kostet laut RWE je nach Menge und Größe der Batterie nur zwei bis drei Euro. Bezahlt wird bargeldlos, denn es gibt weder einen Schlitz, in den man das Geld einwerfen kann noch einen Kartenleser. Ist das Auto geladen oder will der Fahrer die Aufladung vorher beenden, loggt man sich an der Säule aus. Die Rechnung wird auf das Benutzerkonto übertragen und dann später per Post zugesendet.

Gefördert von Landespolitik

Auch die Politik ist auf den Zug der Elektromobilität aufgesprungen. Das Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen unterstützt im Rahmen des „Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität“ Forschung, Entwicklung und gewerbliche Förderung der Elektromobilität. 60 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben. Die abgewählte schwarz-gelbe Landesregierung hatte 2009 das langfristige Ziel ausgegeben, dass bis 2020 mindestens 250.000 zukunftsfähige Fahrzeuge mit elektrischem Antriebsstrang fahren.

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