Ein Referat für alle Geschlechter

Gleichstellungsreferat

Bislang setzt sich das Autonome Frauenreferat größtenteils für die Frauen auf dem Campus ein. Doch bald könnte es zum Gleichstellungsreferat umgewandelt werden. Dann wäre es für alle Studenten zuständig – egal welchen Geschlechts. Die Pläne sind jedoch umstritten.

„Mit einem Referat für genau ein Geschlecht werden Rollenbilder impliziert, die einem modernen Feminismus widersprechen“, erklärt Frauenreferentin Maria Scholhölter. Sie unterstützt genau wie der Großteil der Frauenreferentinnen die Umbenennung und Umstrukturierung des Referats. „Wir wollen uns mit der Öffnung von einem binären, statisch gedachten Geschlechtermodell befreien.“

Viele Menschen wollten oder könnten sich nicht einem der beiden biologischen Geschlechtern zuordnen. „Ein Gleichstellungsreferat distanziert sich von der Einteilung der Gesellschaft in ‚weiblich‘ und ‚männlich‘ und schließt niemanden aus. Es steht für alle offen, die über Geschlecht und Gesellschaft diskutieren wollen.“ So solle das Bewusstsein für Geschlecht und Gender an der TU Dortmund gestärkt werden. Denn nicht nur Frauen würden wegen ihres Geschlechtes benachteiligt, sondern auch Transgender und Männer. Der Name „Gleichstellungsreferat“ selbst sei aber flexibel, sagt die Frauenreferentin. 

Frauenvollversammlung und Stupa müssen zustimmen

Wird das Frauenreferat zum Gleichstellungsreferat könnten auch Männer Referenten werden. In den Umbenennungsplänen wurde jedoch bislang kein Konsens erreicht. Kritiker befürchten, dass in einem Gleichstellungsreferat die Frauenförderung zu kurz kommen könnte. Diesen Vorbehalten widerspricht Maria Scholhölter jedoch. „Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen wird auch in einem Gleichstellungsreferat unterstützt.“

Damit das Frauenreferat in ein Gleichstellungsreferat umbenannt werden kann, muss die Frauenvollversammlung zustimmen. Zu dieser sind alle Studentinnen der TU eingeladen. Das Frauenreferat wird daher zu diesem Thema weitere Infoveranstaltungen anbieten. Zudem muss das Studierendenparlament zustimmen. Denn in der Satzung ist nur ein Frauenreferat vorgesehen. Um diese zu ändern, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig.

Du brauchst Hilfe oder Beratung?– Die Kontaktdaten der AStA-Referate

Autonomes Frauenreferat

Autonomes Frauenreferat

Emil-Figge-Straße 50, Raum 0.504

Tel.: (0231) 755-6531

E-Mail: afr@asta.uni-dortmund.de

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Autonomes Schwulenreferat 

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E-Mail: info@schwulenreferat-dortmund.de

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Autonomes AusländerInnenreferat 

Emil-Figge-Straße 50, Raum 0.505

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E-Mail: aar@asta.uni-dortmund.de

Autonomes Behindertenreferat

Autonomes Behindertenreferat 

Emil-Figge-Straße 50, Raum 0.236 

Tel.: (0231) 755-4596

Fax: (0231) 755-5320

E-Mail: aber@asta.uni-dortmund.de

Illustration: Johannes Ahlemeyer

4 Comments

  • Tobias sagt:

    Es gehen 6.51 der Semesterbeiträge in den Asta ein. Von diesem Geld werden auch die autonomen Referate finanziert. Wenn man nun nicht von diesen Referaten profitiert (als Mann), dann sollte man diese 6.51 Euro auch nicht zahlen müssen.

  • Simon S. sagt:

    Hi Johannes,
    du hast ein paar Möglichkeiten vergessen und einen sehr spannenden Teil ausgelassen.
    Neben dem Frauenreferat kann das Stupa die Satzung auch um ein weiteres Referat erweitern (mit 2/3 Mehrheit). Dies wurde ebenso diskutiert. Allerdings ist die Schaffung eines weiteren Referates nicht wirtschaftlich. Daher könnte die Folge sein, dass wenn sich eine Mehrheit der Studenten findet, über eine Urabstimmung oder durch direkten Stupa- beschluss das Frauenreferat aufgelöst und durch ein anderes Referat ersetzt wird.
    Und an unsere Uni befindent sich laut Statistik 53% „Männer“ (Auch wenn einige Frauen während der Frauenvollversammlung immer mit ihren 80% umsich geworfen haben).
    Ergo könnte die „böse“ Männermehrheit bzw. die Mehrheit der Studierendenschaft diese Dikussion unnötig machen.
    Wenn du daher einen wirklich bedeuteten Artikel mal schreiben willst, solltest du diesbezüglich mal eine Umfrage auf dem Campus machen.

  • Mai K. sagt:

    In der modernen Welt ist man als Mann leider das diskriminierte Geschlecht. Fast das gesamte Bildungssystem ist von Frauen unterwandert, die bereits in der Grundschule die Jungen unterdrücken.
    Wenn Männern an der Uni nicht erlaubt wird sich für die Gleichberechtigung einzusetzen, dann wird es Zeit für ein Männerreferat, aber gegen das werden die Feministinnen dann sicherlich wieder kämpfen.

    Es ist schon eine Blamage. Das Studentenwerk muss in Studierendenwerk umbenannt werden, aber beim Frauenreferat sehen die Personen kein Problem in der Benennung.

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