Farbenfrohe Sicherheit fürs Fahrrad?

Es ist ein Irrglaube, der treueste Begleiter des Menschen sei der Hund. Denn der treueste Begleiter des Menschen ist das Fahrrad. Es begleitet ihn durch dick und dünn, durch kurz und lang, durch steil und flach. Jedes Fahrrad ist einzigartig. Aber was macht man, wenn sein Fahrrad geklaut wird? Oder noch besser: Was macht man, damit dieser treue Freund gar nicht erst gestohlen wird? Das Fahrrad bunt anmalen ist nur einer von mehreren Tipps.

Buntes Fahrrad

Je bunter desto sicherer? Foto: Laura Millmann

Die Polizei in Dortmund hat täglich mit Fahrraddiebstählen zu tun. Allein im Jahr 2009 gab es 1760 Anzeigen wegen Fahrraddiebstählen, aber nur rund neun Prozent aller Fälle wurden aufgeklärt. Detlef Burkhardt, Berater des Kommissariats für Vorbeugung der Polizei Dortmund, rät deshalb zu Präventivmaßnahmen: „Man muss es Dieben mechanisch besonders schwer machen. Ein Täter soll richtig hart arbeiten müssen, um das Fahrrad zu klauen.“ Außerdem sollte man offensiv mit Sicherungsmaßnahmen umgehen, da dies mögliche Täter abschrecke. Es sei falsch anzunehmen, dass Diebe ein Fahrrad mit einem dicken Schloss als besonders wertvoll einschätzen und gerade dann zuschlagen.

Ein sicheres Schloss muss her

Also muss man zunächst mal ein gutes Fahrradschloss anschaffen. Auch hier weiß Burkhardt, welche Schlösser besonders effektiv sind: „Zu empfehlen ist ein massives Kettenschloss oder ein so genanntes Stahlbügelschloss. Ich würde aber zum Kettenschloss raten, da dieses flexibler anzubringen ist.“ Aber egal wie gut ein Schloss ist: Wenn man das Fahrrad damit nicht an einem festen Gegenstand befestigt, kann es jeder Dieb ganz leicht wegtragen.

Detlef Burkhardt erklärt, wie wichtig gute Schlässer sind Foto: Laura Millmann

Detlef Burkhardt erklärt, wie wichtig gute Schlösser sind. Foto: Laura Millmann

Gute Fahrradschlösser erkennt man auch am VdS-Prüfzeichen. VdS steht für „Vertrauen durch Sicherheit“. Fünf bis zehn Prozent des Fahrrad-Neupreises sollte einem das Schloss schon wert sein, rät VdS.

Fahrrad muss identifizierbar sein

Wenn das Fahrrad aber erst mal weg ist, muss man den Diebstahl sofort melden. Sonst hat die Polizei überhaupt keine Chance. Und dann hat man sein Fahrrad hoffentlich vorher registrieren lassen. Beim ADFD, dem „Allgemeinen Deutschen Fahrradclub“, erhält man auf Wunsch einen eigenen Fahrradpass, der mit einem Fahrzeugschein für Autos zu vergleichen ist. Darin sind die Rahmennummer und andere individuelle Merkmale des Fahrrads erfasst. Dies fällt zwar nicht unter den direkten Diebstahlschutz, hilft der Polizei aber, das Fahrrad leichter zu identifizieren und dadurch zielgerichteter zu ermitteln.

Anmalen zur Abschreckung

Sebastian von der AStA-Fahrradwerkstatt hat den ultimativen Tipp: Sein Fahrrad zur Abschreckung anmalen Foto: Laura Millmann

Sebastian von der AStA-Fahrradwerkstatt hat den ultimativen Tipp: Das Fahrrad zur Abschreckung anmalen. Foto: Laura Millmann

In einem Punkt widersprechen sich die Experten allerdings. Burkhard rät davon ab, sein Fahrrad an belebten Plätzen abzustellen: „Wo viele Menschen sind, ist die Anonymität besonders hoch.“

Sebastian von der AStA-Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt der TU Dortmund, hat andere Erfahrungen gemacht. „Dort, wo viele Menschen sind, schlagen Fahrraddiebe aus Angst seltener zu.“ Und er hat den ultimativen Tipp, um alle Fahrraddiebe abzuschrecken: „Wenn einem einfach nur wichtig ist, dass man sein Fahrrad hat und dass es gut fährt, dann kann man es individuell anmalen. Je schräger, desto besser.“

Beklaute Studenten

Miryam Nadkarni

Miryam Nadkarni. Foto: Laura Millmann

Zum Reinhören: Miryam – Gute Schlösser können Fahrradleben retten

Alexander Walke

Alexander Walke. Foto: Laura Millmann

Zum Reinhören: Alex – Man muss sich um sein Fahrrad kümmern, sonst nimmt es sich ein anderer

Lina Friedrich

Lina Friedrich. Foto: Laura Millmann

Zum Reinhören: Lina – Odyssee einer Beklauten