Dortmunder „Haribo-Erpresser“ zu fast vier Jahren Haft verurteilt

Der Dortmunder „Haribo-Erpresser“, der im vergangenen Jahr den Unternehmen Haribo, Lidl und Kaufland gedroht hatte, Lebensmittel mit Zyankali zu vergiften, ist am vergangenen Montag, 10. Juli 2017, zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Laut dem Landgericht Bonn wurde dem 74-Jährigen dreifache versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen. Der Mann hatte versucht, eine Million Euro zu erpressen. 

Der Dortmunder Rentner hatte im Sommer 2016 Erpresser-Mails an den Discounter Lidl geschickt. Um die Filiale unter Druck zu setzten, verteilte er in einigen Läden Buttersäure in den Kühltheken. In Filialen in Dortmund und Witten stellt die Polizei präparierte Tiefkühlpizzen und Käsestangen sicher.

Als das Unternehmen nicht auf die Drohung reagierte, verschickte der 74-Jährige Erpresserbriefe per Einschreiben an Haribo und Kaufland. In den Briefen forderte der Mann eine Million Euro in der Internetwährung Bitcoins und drohte andernfalls, dass er Verkaufswaren der Händler mit Blausäure vergiften würde. Außerdem hatte er auf unterschiedliche Produkte der Unternehmen Warnhinweise „Vorsicht Gift“ geklebt und sie in den Läden verteilt. Als er zusätzlich Droh-E-Mails an die Unternehmen schickte, verwendete der Rentner jedoch keine verschlüsselte IP-Adresse. So konnte die Polizei ihn ausfindig machen und festnehmen.

Laut dem Landgericht Bonn gestand der Mann, die Tat aus Geldnot und aufgrund hoher Schulden verübt zu haben. Für das Gericht fällt das Vorgehen des 74-Jährigen in den „Bereich der Schwerkriminalität“. Die Staatsanwaltschaft hatte mehr als vier Jahre Haft gefordert.

 

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