Heute zum letzten Mal: Sex für Anfänger im Depot-Theater

„Die Kritiker fanden, es ist zu wenig Sex drin“
Interview mit René Sydow und Julie Fees

Seit neun Monaten läuft das Stück ‚Etwas mehr links‘ im Depot in Dortmund. Lediglich 50 Tage haben die Proben für den 10Akter gedauert und zum letzten Mal wird es am heutigen Freitag aufgeführt. Pflichtlektüre hat sich für euch mit den beiden Hauptdarstellern getroffen…

pflichtlektüre: Das Stück wird seit Oktober 2009 aufgeführt – hat es sich seitdem für euch verändert?

(lautes Lachen von beiden)

Es musste viel auf der Bühne gegessen werdenInterview René und Julie

Es musste viel auf der Bühne gegessen werden Foto:jw

René: Sagen wir so, es ist jeden Abend anders, da mindestens 1/3 des Stückes Improvisation ist. Wir haben sehr viel aus dem Text herausgestrichen und trotzdem musste man gucken, dass man eine gute Länge kriegt.

Julie: Ja, dass das eine runde Sache wird. Dadurch, dass das Stück in Akte eingeteilt ist, ist es sowieso schon so abgehackt und auch in der Sprache und dem Humor. Damit es für uns auch einfacher wird, haben wir angefangen, zu improvisieren, damit es menschlicher wird.

René: Bei den Proben hatten wir tausend Requisiten. Da haben wir dann einfach angefangen, damit herumzublödeln. Wenn man merkt, die Zuschauer lachen echt über alles, dann macht man natürlich die dümmsten Slapsticks auf der Bühne. Und Barbara hat einfach gesagt: Macht! Und je nachdem, was uns am Abend einfällt… Das Stück geht 70 bis 120Minuten, hängt davon ab, wie gut wir drauf sind.

pflichtlektüre: Gab es denn schon empörte Reaktionen?

Gibt es Gott?Hotline

Gibt es Gott? Foto: jw

René: Dafür ist das Stück nicht gewagt genug.

Julie: Es ist ja harmlos. Vielleicht haben sich einige Leute etwas mehr oder weniger darunter vorgestellt. Das kann schon sein.

René: Die Kritiker fanden, es ist zu wenig Sex drin. Und die Zuschauer sagen, es ist angenehm, weil es so nett ist. Weil es sehr spielerisch damit umgeht.

pflichtlektüre: Vielen Dank für das Interview!