Ausstellung: NS-Arbeitslager im Ruhrgebiet

Buchenwald, Dachau oder Auschwitz sind zentrale Punkte der NS-Verbrechen in Deutschland. Darüber hinaus gab es aber ein dichtes Netz an Außenstellen, die kaum Spuren hinterließen. Jetzt widmet sich eine Fotoausstellung im Bochumer Stadtarchiv diesen vergessenen Orten.

Neben ihrer Hauptstelle in Weimar betrieb das Konzentrationslager Buchenwald 136 kleinere Gefangenen- und Arbeitslager in ganz Mitteldeutschland, zwei davon auch in Bochum. 70 Jahre nach Ende des Krieges sind sie von der Natur überwuchert, abgerissen, überbaut oder umfunktioniert und als solche kaum noch erkennbar.

 2012 hatte sich der Fotograf Herbert Naumann auf Spurensuche begeben und die Orte, an denen sich die Lager befanden, fotografiert. Die Ausstellung „Orte und Räume Deutscher Verbrechen gegen die Menschheit“ im Bochumer Stadtarchiv zeigt jetzt eine Auswahl seiner Fotografien. „Es sind stille und unspektakuläre Bilder mit häufig nur indirekten Hinweisen“, heißt es auf der Homepage. Erst der Text stelle den Zusammenhang zwischen dem Geschehen und dem Ort her, gebe ihnen Identität und nehme ihnen ihre Harmlosigkeit.

Zwei Jahre war der Fotograf mit der Suche nach diesen nur noch schwer erkennbaren Orten gesucht, oft war vorher nicht klar, wo genau sie sich befanden. Seine Fotos fördern eine Erinnerkultur, die an diesen Orten selbst nicht stattfindet.

Die Fotoausstellung läuft voraussichtlich noch bis Ende Juli und ist von Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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