Jobben gegen die Geldnot

„Ich muss leider sagen: Man muss nehmen, was man kriegt.“

Mareike F., Studentin mit zeitweise drei Nebenjobs

Mareike F., Studentin mit zeitweise drei Nebenjobs gleichzeitig.

Wieviel Geld braucht ein Student heute zum Leben?

Um vernünftig leben zu können, braucht man schon bis zu 900 Euro im Monat. Momentan finanziere ich diese Summe komplett selber. Neben den Zuwendungen vom Staat, wie Kindergeld, muss ich viel nebenbei arbeiten. Vor einem Jahr hatte ich deshalb eine Zeitlang drei Nebenjobs gleichzeitig. Ich bin Pizza-Taxi gefahren, habe viel Nachhilfe gegeben und hatte einen Job in einem Wohnheim. Aber irgendwann wird das einfach zu heftig. Ich habe 20-30 Stunden in der Woche gearbeitet, und unterbezahlt sind wir Bachelor-Studenten auch: Für 5 Euro die Stunde zu arbeiten, ist schon bitter.

Können sich andere so ein stressiges Leben vorstellen?

Die Vorurteile sind schon unfair. Ich studiere Soziale Arbeit, da wird man sowieso als “Hippie” angesehen, aber so ein Party-Leben kann man sich gar nicht mehr leisten. So locker, wie man sich das oft vorstellt, ist es eben nicht.

Warum hast du keinen Kredit aufgenommen?

Ich bekomme noch nichtmal BAföG. Solange es geht, will ich keine Schulden aufnehmen. Der Druck, die Belastung wäre mir zu groß. Momentan bekomme ich es noch ganz gut hin mit der Finanzierung. Ich wünsche mir einfach, dass schonmal die Studiengebühren abgeschafft werden.

Worauf sollte man bei der Auswahl des Jobs achten?

Das Allerwichtigste ist: Man braucht einen Arbeitsplatz, zu dem man gerne hingeht und an dem man gerne Zeit verbrint. Aber leider muss ich auch sagen: Man muss nehmen, was man kriegt. Mal hat man Glück, mal hat man Pech. Den passenden Job bekommt man am besten durch ein Praktikum. So habe ich das auch schon gemacht. Einfach initiativ bewerben, und danach hat man gute Chancen, übernommen zu werden.

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